Das IBBW hat im Frühjahr 2024 erstmalig die Zentralen Erhebungen (Online-Befragung von Schülerinnen und Schülern zum „Wahrgenommenen Schulklima“) an beruflichen Schulen in Baden-Württemberg durchgeführt. Etwa 25 Prozent aller beruflichen Schulen haben teilgenommen. Im Frühjahr 2025 fand der zweite Durchgang an beruflichen Schulen statt, diesmal mit 101 teilnehmenden Schulen. Damit hat sich die Teilnahmequote auf über 36 Prozent erhöht.
Im Jahr 2026 werden die Zentralen Erhebungen im Zeitraum vom 23. Februar bis zum 27. März 2026 durchgeführt. Befragt werden alle Eingangsklassen der teilnehmenden Schulen.
Die Befragung findet online statt. Der Aufwand für die Schulen ist gering. Das IBBW verarbeitet die Daten anonymisiert, d. h. ohne Kennzeichnung der Schülerinnen und Schüler bzw. der Lehrkräfte.
An den beruflichen Schulen werden in diesem Schuljahr die Schülerinnen und Schüler der Eingangsklassen zum wahrgenommenen Schulklima sowie zur wahrgenommenen Unterrichtspraxis im Fach Mathematik befragt.
Die wahrgenommene Unterrichtspraxis im Fach Mathematik wird in den Dimensionen „Strukturierte Klassenführung“, „Kognitive Aktivierung“ und „Konstruktive Unterstützung“ erfasst. Diese drei Dimensionen setzen sich jeweils aus zwei bis drei Teildimensionen zusammen, zu denen die Fachlehrkräfte detaillierte Rückmeldungen erhalten. Selbstverständlich betrifft die Befragung zur wahrgenommenen Unterrichtspraxis im Fach Mathematik nur die Eingangsklassen, in denen das Fach unterrichtet wird.
Das wahrgenommene Schulklima nimmt die von Prof. em. Dr. Ebner entwickelten Dimensionen „Akzeptanz, Respekt, Unterstützung durch die Lehrperson“, „Ausstattung, Sicherheit, Sorgfalt“, „Ausgrenzung, Gefährdung durch Peers“, „Akzeptanz, Respekt, Vertrauen unter den Schülerinnen und Schülern“ sowie die zwei Einzelitems „Ich glaube, dass die Lehrpersonen unserer Schule gut miteinander arbeiten“ und „Insgesamt finde ich unsere Schule ziemlich gut“ in den Fokus. Der Fragebogen kann hier eingesehen werden.
Weiterführende Erklärungen und Antworten auf häufige Fragen finden Sie in den FAQs zur Anmeldung
und Durchführung und zum
Umgang mit den Ergebnissen
Fragen zur Anmeldung und Durchführung der ZE
Alle Schulen werden rechtzeitig per Informationsschreiben des IBBW (E-Mail) über die Modalitäten informiert.
Spätestens eine Woche vor der Befragung werden die Befragungslinks an die Schulen versendet.
Die Erhebung soll im Unterricht durchgeführt werden.
Ja, für die Durchführung benötigen die Schülerinnen und Schüler ein digitales Endgerät mit Internetanschluss.
Die Lehrkraft leitet den Schülerinnen und Schüler den Link oder QR-Code weiter, so dass diese sich direkt in die Befragung einloggen können.
Die Befragung findet in den Eingangsklassen statt. Um aussagekräftige Daten zu gewinnen, müssen alle Eingangsklassen teilnehmen.
Nein, die Befragung ist auf die Eingangsklassen bezogen. Dies ist notwendig, damit sich Vergleichswerte (z. B. im Schuldatenblatt) auf eine eindeutig definierte Gruppe beziehen.
Es können Klassen mit mindestens 5 Schülerinnen und Schülern teilnehmen. Wenn weniger als 5 Personen einer Klasse
teilnehmen, werden die Daten aus Datenschutzgründen nicht aufgenommen.
Es wird keine Ergebnisrückmeldung erstellt.
Der Befragungszeitraum startet am 23. Februar und endet am 27. März 2026.
Für die Einführung und Durchführung sollten ca. 30 Minuten eingeplant werden. Die Befragung wird ohne Unterbrechung einmalig durchgeführt.
Ja, der Fragebogen wird als PDF-Version veröffentlicht.
Die Schulleitung und die Klassenleitung (Schulklima) sowie die Fachlehrkraft (Unterrichtspraxis) der jeweiligen Klasse.
Die Schule bekommt die Befragungsergebnisse auf Bildungsgangebene zusammengefasst und als klassenbezogene Auswertung zugesandt.
Die klassenbezogene Auswertung enthält Mittelwerte der Klasse und Einordnungen in Quartile. Die Ergebnisse aus den Zentralen Erhebungen werden in aggregierter Form in das Schuldatenblatt eingespielt.
Die Daten aus der Befragung stehen ohne zusätzlichen Aufwand aufbereitet für das kommende Statusgespräch zur Verfügung und können mit der Schulaufsicht im Zusammenhang mit anderen Daten im Schuldatenblatt besprochen werden. Zudem ist eine Betrachtung der Ergebnisse über mehrere Jahre hinweg möglich.
Perspektivisch ist geplant, Zentrale Erhebungen regelmäßig, flächendeckend und verbindlich einzuführen. Jährlich sollen jeweils alle Schülerinnen und Schüler der Eingangsklassen befragt werden.
Zudem ist künftig alle drei Jahre eine Befragung der Lehrkräfte vorgesehen.
Fragen zum Umgang mit den Ergebnissen
Das wahrgenommene Schulklima visualisiert die Einschätzung aller Schülerinnen und Schüler einer Klasse zu den von Prof. em. Dr. Ebner entwickelten Dimensionen „Akzeptanz, Respekt, Unterstützung durch die Lehrperson“, „Ausstattung, Sicherheit, Sorgfalt“, „Ausgrenzung, Gefährdung durch Peers“, „Akzeptanz, Respekt, Vertrauen unter den Schülerinnen und Schülern“ sowie zu den zwei Einzelitems „Ich glaube, dass die Lehrpersonen unserer Schule gut miteinander arbeiten“ und „Insgesamt finde ich unsere Schule ziemlich gut“. So werden vorhandene Stärken bzw. Verbesserungspotentiale bewusst. Ein gutes Schulklima fördert den Lernerfolg.
Falls solche Probleme existieren, breiten sich diese durch Verschweigen oder Ignorieren eher noch aus. Informelle Machtstrukturen (wie sie z. B. beim Mobbing existieren) sind erst bearbeitbar, wenn Sie im Bewusstsein aller Klassenmitglieder sind und eine Bereitschaft der Schülerinnen und Schüler zur Verbesserung angebahnt wird.
Ein gutes bzw. verbessertes Klassenklima, fördert die Lehrer-Schüler-Beziehung und wirkt somit für die Lehrperson nachweislich als Resilienzfaktor. Lehrpersonen, die meinen ein gutes Klima zu fördern bzw. es verbessern zu können, nehmen sich selbstwirksam wahr.
Klassenbezogene Ergebnisse
Nach der Befragung erhalten die Schulen ihre Ergebnisse je Klasse auf einer Seite als .pdf-Dokument. Diese werden von der Schule an die jeweiligen Klassenlehrkräfte weitergeleitet, die die Ergebnisse mit ihrer Klasse besprechen.
Bildungsgangbezogene Ergebnisse
Die Daten zum wahrgenommenen Schulklima werden in aggregierter Form (bildungsgangbezogen) im Schuldatenblatt ganzheitlich in den Blick genommen, um diese für die Statusgespräche im Rahmen der Ziel- und Leistungsvereinbarungen sichtbar zu machen. Dabei werden Referenzwerte (Wert der gesamten Schule im Vergleich zum jeweiligen Bildungsgang) dargestellt.
Grundsätzlich sollten die Ergebnisse den befragten Klassen immer zurückgemeldet werden.
Die Bildungsforschung hat die Erfahrungen aus der Schulpraxis bestätigt, wie wertvoll Rückmeldungen der Schülerinnen und Schüler sind. Die Daten schaffen Gesprächsanlässe und können Hinweise zur Weiterentwicklung von Schule und Unterricht liefern und somit zum Lernerfolg der Schülerinnen und Schüler beitragen. Hier finden Sie mögliche Leitfragen für das Rückmeldegespräch mit der Klasse.
Eine Bewertung der Lehrkraft als Person ist damit ausdrücklich nicht verbunden.
Je nach Schulart und Bildungsgang, sowie der “klimatischen Ausgangslage” scheinen 20 bis 45 Min für die Ergebnisdarstellung und gemeinsame Besprechung (vgl. Leitfragen) und schriftliches Festhalten der vereinbarten Maßnahmen als angemessen.
Alle Klassendurchschnitte einer Schule werden vom niedrigsten bis zum höchsten Wert aufgereiht und in vier gleich große Bereiche, die sogenannten Quartile, eingeteilt. Im oberen Quartil sind die 25% der Klassen mit den höchsten Werten, im unteren Quartil sind die 25% der Klassen mit den niedrigsten Werten und dazwischen werden die beiden mittleren Quartile zusammengefasst. Sie ergeben 50%.
Die am ZSL eingerichtete Arbeitsgruppe DGSE bietet den Schulen umfangreiche Unterstützung. Bei Interesse und Fragen wenden Sie sich bitte an: support@dgse.digital oder melden sich direkt im LFB-Online unter .https://lfbo.kultus-bw.de/lfb/termine/VXQV8 zu einer Veranstaltung an.
Kontakt für weitere Fragen
Arbeitsgruppe DGSE am ZSL
support@dgse.digital