Das IBBW hat im Frühjahr 2024 erstmalig die Zentralen Erhebungen (Online-Befragung von Schülerinnen und Schülern zum „Wahrgenommenen Schulklima“) an beruflichen Schulen in Baden-Württemberg durchgeführt. Etwa 25 Prozent aller beruflichen Schulen haben teilgenommen.
Im Zeitraum vom 27.01.2025 bis zum 28.03.2025 kann die Zentrale Erhebung an beruflichen Schulen erneut freiwillig durchgeführt werden. Befragt werden alle Eingangsklassen der teilnehmenden Schulen.
Die Befragung findet online statt. Der Aufwand für die teilnehmenden Schulen ist vergleichsweise gering. Das IBBW verarbeitet die Daten anonymisiert, d. h. ohne Kennzeichnung der Schülerinnen und Schüler bzw. der Lehrkräfte.
Das wahrgenommene Schulklima nimmt die von Prof. em. Dr. Ebner entwickelten Dimensionen „Akzeptanz, Respekt, Unterstützung durch die Lehrperson“, „Ausstattung, Sicherheit, Sorgfalt“, „Ausgrenzung, Gefährdung durch Peers“, „Akzeptanz, Respekt, Vertrauen unter den Schülerinnen und Schülern“ sowie die zwei Einzelitems „Ich glaube, dass die Lehrpersonen unserer Schule gut miteinander arbeiten“ und „Insgesamt finde ich unsere Schule ziemlich gut“ in den Fokus. Der Fragebogen kann hier eingesehen werden.
Weiterführende Erklärungen und Antworten auf häufige Fragen finden Sie in den FAQs zur
Anmeldung und Durchführung und zum
Umgang mit den Ergebnissen
Fragen zur Anmeldung und Durchführung der ZE
Alle Schulen werden per Informationsschreiben des IBBW (E-Mail) über die Anmeldemodalitäten informiert. In diesem Schreiben findet sich auch der Link zur Anmeldeplattform, auf der sich die Schulleitungen bis zum 20.12.2024 anmelden können.
Wenn sich eine Schule für die Teilnahme angemeldet hat, erhält Sie eine E-Mail mit Bestätigungslink.
Spätestens eine Woche vor der Befragung werden die Befragungslinks an die Schulen versendet.
Die Eltern können informiert werden, jedoch ist keine Einverständniserklärung erforderlich.
Die Erhebung soll im Unterricht durchgeführt werden.
Ja, für die Durchführung benötigen die Schülerinnen und Schüler ein digitales Endgerät mit Internetanschluss.
Die Lehrkraft leitet den Schülerinnen und Schüler den Link oder QR-Code weiter, so dass diese sich direkt in die Befragung einloggen können.
Die Befragung findet in den Eingangsklassen statt. Um aussagekräftige Daten zu gewinnen, müssen alle Eingangsklassen teilnehmen.
Nein, die Befragung ist auf die Eingangsklassen bezogen. Dies ist notwendig, damit sich Vergleichswerte (z. B. im Schuldatenblatt) auf eine eindeutig definierte Gruppe beziehen.
Es können Klassen mit jeweils mindestens 5 Schülerinnen und Schülern teilnehmen.
Der Befragungszeitraum startet am 27. Januar und endet am 28. März 2025.
Für die Einführung und Durchführung sollten ca. 20 Minuten eingeplant werden. Die Befragung wird ohne Unterbrechung einmalig durchgeführt.
Ja, der Fragebogen ist als PDF-Version veröffentlicht. Link
zum Fragebogen
Die Schulleitung (bzw. die von der Schulleitung beauftragte Person) und die Klassenleitung (und Lehrkräfte) der jeweiligen Klasse.
Die Schule bekommt die Befragungsergebnisse als klassenbezogene Auswertung direkt zugesandt und später auf Bildungsgangebene zusammengefasst im Schuldatenblatt.
Die klassenbezogene Auswertung enthält Mittelwerte der Klasse und Einordnungen in Quartile.
Die Daten aus der Befragung stehen ohne extra Aufwand aufbereitet für das kommende Statusgespräch zur Verfügung und können mit der Schulaufsicht im Zusammenhang mit anderen Daten im Schuldatenblatt besprochen werden. Zudem ist eine Betrachtung der Ergebnisse über mehrere Jahre hinweg möglich.
Perspektivisch ist geplant, zentrale Erhebungen flächendeckend einzuführen. Jährlich sollen jeweils alle Schülerinnen und Schüler der Eingangsklassen befragt werden.
Zudem ist künftig alle drei Jahre eine Befragung der Lehrkräfte vorgesehen.
Kontakt für weitere Fragen
Fragen zum Umgang mit den Ergebnissen
Das wahrgenommene Schulklima visualisiert die Einschätzung aller Schülerinnen und Schüler einer Klasse zu den von Prof. em. Dr. Ebner entwickelten Dimensionen „Akzeptanz, Respekt, Unterstützung durch die Lehrperson“, „Ausstattung, Sicherheit, Sorgfalt“, „Ausgrenzung, Gefährdung durch Peers“, „Akzeptanz, Respekt, Vertrauen unter den Schülerinnen und Schülern“ sowie zu den zwei Einzelitems „Ich glaube, dass die Lehrpersonen unserer Schule gut miteinander arbeiten“ und „Insgesamt finde ich unsere Schule ziemlich gut“. So werden kompakt vorhandene Stärken bzw. Verbesserungspotentiale bewusst. Die Tatsache, dass SuS zum wahrgenommenen Schulklima befragt werden und dieses von einer Lehrperson mit Ihnen gemeinsam besprochen wird, hat schon eine wertschätzende Komponente und trägt bereits das Potential der Klimaverbesserung in sich. Weiter ist dies ein guter Anlass, gemeinsam Maßnahmen zur Verbesserung zu vereinbaren und deren Wirkung im Blick zu behalten. Ein gutes Schulklima fördert den Lernerfolg.
Falls solche Probleme existieren, breiten sich diese durch Verschweigen oder Ignorieren eher noch aus. Informelle Machtstrukturen (wie sie z. B. beim Mobbing existieren) sind erst bearbeitbar, wenn Sie im Bewusstsein aller Klassenmitglieder sind und eine Bereitschaft der Schülerinnen und Schüler zur Verbesserung angebahnt wird.
Ein gutes bzw. verbessertes Klassenklima, fördert die Lehrer-Schüler-Beziehung und wirkt somit für die Lehrperson nachweislich als Resilienzfaktor. Lehrpersonen, die meinen ein gutes Klima zu fördern bzw. es verbessern zu können, nehmen sich selbstwirksam wahr.
Klassenbezogene Ergebnisse
Nach der Befragung erhalten Sie die Ergebnisse je Klasse auf einer Seite als .pdf-Dokument. Diese müssen dann von der Schule, an die jeweiligen Klassenlehrkräfte verteilt werden, die die Ergebnisse mit ihrer Klasse besprechen.
Bildungsgangbezogene Ergebnisse
Die Daten zum wahrgenommenen Schulklima werden in aggregierter Form (bildungsgangbezogen) im Schuldatenblatt ganzheitlich in den Blick genommen, um diese für die Statusgespräche im Rahmen der Ziel- und Leistungsvereinbarungen sichtbar zu machen. Dabei werden Referenzwerte (Wert der gesamten Schule im Vergleich zum jeweiligen Bildungsgang) dargestellt. Die Darstellung liefert eine Einschätzung darüber, wie groß Unterschiede innerhalb der Schule sind, ohne die Ergebnisse der einzelnen Klassen/Lerngruppen offenzulegen.
Grundsätzlich sollten die Ergebnisse den befragten Klassen immer zurückgemeldet werden.
Für die Präzision ist es wichtig, nicht die einzelnen Fragen, sondern das Ergebnis aus der Summe gebündelter Fragen zu betrachten. So werden einzelne Items in vier Dimensionen („Akzeptanz, Respekt, Unterstützung durch die Lehrperson“, „Ausstattung, Sicherheit, Sorgfalt“, „Ausgrenzung, Gefährdung durch Peers“, „Akzeptanz, Respekt, Vertrauen unter den Schülerinnen und Schülern“) gebündelt und damit eine übersichtliche Auswertung und Darstellung der Ergebnisse ermöglicht.
Die Bildungsforschung hat die Erfahrungen aus der Schulpraxis bestätigt, wie wertvoll Rückmeldungen der Schülerinnen und Schüler sind. Die Daten schaffen Gesprächsanlässe und können Hinweise zur Weiterentwicklung von Schule und Unterricht liefern und somit zum Lernerfolg der Schülerinnen und Schüler beitragen. Hier finden Sie mögliche Leitfragen für das Rückmeldegespräch mit der Klasse.
Eine Bewertung der Lehrkraft als Person ist damit ausdrücklich nicht verbunden.
Je nach Schulart und Bildungsgang, sowie der “klimatischen Ausgangslage” scheinen 20 bis 45 Min für die Ergebnisdarstellung und gemeinsame Besprechung (vgl. Leitfragen) und schriftliches Festhalten der vereinbarten Maßnahmen als angemessen.
Es empfiehlt sich vor der Besprechung mit den Schülerinnen und Schülern Leitfragen zur Hand zu nehmen, um nicht den sehr naheliegenden Fehler der Frage nach dem "Warum ist das so ungünstig bei uns?” zu begehen. Dies führt durch Defizitorientierung im ungünstigen Fall über Beschuldigungen und Verantwortungsverschiebung zu einer sogenannten Problemtrance mit negativen Emotionen und Ideenlosigkeit.
Deswegen fokussieren die Leitfragen auf Gelingendes. Dies führt zu positiven Emotionen und aktiviert die Schülerinnen und Schüler zur Lösungssuche.
Alle Klassendurchschnitte einer Schule werden vom niedrigsten bis zum höchsten Wert aufgereiht und in vier gleich große Bereiche, die sogenannten Quartile, eingeteilt. Im oberen Quartil sind die 25% der Klassen mit den höchsten Werten, im unteren Quartil sind die 25% der Klassen mit den niedrigsten Werten und dazwischen werden die beiden mittleren Quartile zusammengefasst. Sie ergeben 50%.
Ein Durchschnittswert oberhalb der Skalenmitte (größer als 2,5) gilt grundsätzlich als akzeptabel und ist somit in Ordnung. Zeichnet sich nun eine Schule durch viele Klassen mit überwiegend gutem Schulklima aus (z.B. 3,7 im Durchschnitt), kann auch ein ausgezeichneter Wert einer einzelnen Klasse (z.B. 3,1) im unteren Viertel (sog. untersten Quartil) liegen. Demnach ist auch eine Klasse im untersten Viertel bzw. Quartil ausgezeichnet.
Die am ZSL eingerichtete Arbeitsgruppe DGSE bietet den Schulen umfangreiche Unterstützung. Bei Interesse und Fragen wenden Sie sich bitte an: support@dgse.digital oder melden sich direkt im LFB-Online unter .https://lfbo.kultus-bw.de/lfb/termine/VXQV8 zu einer Veranstaltung an.
Kontakt für weitere Fragen
Arbeitsgruppe DGSE am ZSL
support@dgse.digital