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„Ankommen und Dranbleiben“ - Projektevaluation durch das IBBW
Das von der Baden-Württemberg Stiftung geförderte Projekt „Ankommen und Dranbleiben - Individualisiertes Lernen in
digitaler Lernumgebung in der Ausbildung an beruflichen Schulen“ (https://www.bwstiftung.de/de/programm/ankommen-und-dranbleiben)
nimmt die individuelle Förderung von Auszubildenden im ersten Lehrjahr in den Blick. Projektkoordinator und verantwortlich für
die Konzeption und Umsetzung des Projekts ist das Ministerium für Kultus, Jugend und Sport Baden-Württemberg (Kontakt: Stefanie
Dangelmayr, stefanie.dangelmayr(at)km.kv.bwl.de). Das IBBW ist mit der wissenschaftlichen Begleitung und Evaluation von „Ankommen und
Dranbleiben“ (AuD) beauftragt.
Ziele, Gestaltung und Umsetzung des Projekts
Berufliche Schulen sind mit den Anforderungen einer zunehmend heterogenen Schülerschaft und sich wandelnder Lernbedürfnisse
konfrontiert. Vor diesem Hintergrund versucht das Projekt AuD, den Schülerinnen und Schülern ein (stärker)
individualisiertes Lernen zu ermöglichen und dabei die Potentiale digitaler Lernumgebungen zu nutzen. Ziel ist es, adaptive und
digital gestützte Lernumgebungen für den Fachunterricht an beruflichen Schulen zu gestalten und zu implementieren. Beteiligt sind
hierbei zunächst drei ausgewählte Bildungsgänge: (1) Berufe des Hotel- und Gaststättengewerbes, (2) der Beruf der
Verkäufer/-innen und (3) die sozialpädagogische Assistenzausbildung.
Das pädagogische Konzept von AuD (vgl. Abbildung 1) stützt sich u. a. auf Gestaltungselemente, die bereits aus AVdual (vgl.
https://www.bildungsplaene-bw.de/,Lde/ausbildungsvorbereitung) bekannt sind, wie Offene Lernzeit, Lerntagebuch oder Lernberatung.
Ergänzt werden diese durch die Pädagogische Diagnose und insbesondere durch die digitale Lernumgebung Moove BS
(Moodle).

Abbildung 1: Pädagogisches Konzept (Quelle: Föll, M. (2023))
Das in Zusammenarbeit von Kultusministerium, Fachberater/-innen und Schulen entstandene Konzept sowie die umfangreichen Begleitmaterialien
werden in zwei aufeinanderfolgenden Schuljahren (2023/24 und 2024/25) in ausgewählten Klassen der drei Bildungsgänge erprobt.
Spätestens nach Abschluss der Projektlaufzeit möchte das Kultusministerium Konzept und Materialien frei zur Verfügung
stellen und den Transfer auf andere Bildungsgänge anregen.
Ziele, Gestaltung und Umsetzung der Evaluation
Die vom IBBW durchgeführte Evaluation hat zwei Zielsetzungen: Zum einen sollen valide Aussagen über die Implementation von
AuD und potentielle Gelingensfaktoren gewonnen werden. Hierzu werden beteiligte Lehrkräfte und Schülerinnen und Schüler
einmalig, gegen Ende der Maßnahme zu ihren Einstellungen und Wahrnehmungen zu AuD befragt. Zentrale Fragen sind bspw.: Wie empfinden
die beteiligten Personen die praktische Umsetzung, die Nützlichkeit oder die Wirksamkeit von AuD bzw. seinen Kernelementen? Und welche
Rahmenbedingungen der Schulen, Klassen oder auch Voraussetzungen der Jugendlichen beeinflussen diese Einschätzungen und in welche
Richtungen?
Zum anderen interessiert in der Evaluation, ob bedeutsame Treatmenteffekte von AuD zu beobachten sind. Das bedeutet: Entwickeln
sich ausgewählte Einstellungen oder Merkmale der Schülerinnen und Schüler, die an AuD teilnehmen, anders als bei
Auszubildenden, die den regulären Unterricht besuchen? Hierzu werden Schülerinnen und Schüler unterschiedlicher
Untersuchungsgruppen zu mehreren Zeitpunkten über das Schuljahr hinweg befragt. Untersucht wird bspw. wie sich die Wahrnehmung
bedeutender Unterrichtsmerkmale (wie Differenzierung oder konstruktive Unterstützung) oder der Verlauf von emotional-motivationalen
Merkmalen (wie Lernfreude oder Kompetenzerleben) entwickeln und ob Unterschiede zwischen den Untersuchungsgruppen bestehen.
Die Evaluation läuft über beide Erprobungsjahre. Die Befragungen des ersten Schuljahrs 2023/24 sind bereits abgeschlossen und die Auswertungen laufen. Die Evaluation im zweiten Erprobungsjahr 2024/25 ist erfolgreich an allen Projektschulen gestartet.