Aufgabe des Arbeitsbereichs „Kompetenzmessung“ ist die Entwicklung von Konzepten und Instrumenten zur Diagnose und Förderung von Kompetenzen (z. B. Diagnoseverfahren Lernstand 5, Profil-AC) sowie die Aufgabenentwicklung und Durchführung zentraler Prüfungen (z. B. Abitur, Abschlussprüfungen beruflicher Schulen).
Abteilung 2 wird in den kommenden Jahren über alle Schularten hinweg daran arbeiten, die hohe Qualität der Diagnoseverfahren und der zentralen Prüfungen in Baden-Württemberg zu erhalten und die bestehenden Prozesse weiter zu verbessern.
Lernstandserhebungen
Wo steht der einzelne Schüler, die einzelne Schülerin? Wo steht meine Klasse im Vergleich zur Parallelklasse? Liege ich mit
der Einschätzung der Kompetenzen meiner Schülerinnen und Schüler richtig?
Die im Referat 21 angesiedelten Lernstandserhebungen liefern hierzu wichtige und wissenschaftlich abgesicherte Erkenntnisse. Sie sind
standardisierte Testverfahren, die den erreichten Lernstand von Klassen sowie von einzelnen Schülerinnen und Schülern in Bezug
auf die Bildungsstandards der Kultusministerkonferenz zu einem bestimmten Testzeitpunkt untersuchen. Die Ergebnisrückmeldungen bieten
objektive Informationen, die sowohl von den Fachlehrkräften als auch von Lehrer- und Schulteams zur datengestützten
Weiterentwicklung von Schule und Unterricht genutzt werden können. Diese Verfahren stellen somit ein Element der schulischen
Qualitätsentwicklung dar. Die Arbeiten werden zu festgelegten Terminen an den Schulen verpflichtend durchgeführt.
Lernstand 2 ist ein landesspezifisches förderdiagnostisches Verfahren, das
ab dem Schuljahr 2023/2024 in den Klassen 2 freiwillig eingesetzt werden kann.
VERA 3 sind die bundesweit entwickelten Vergleichsarbeiten, die in den
Grundschulen in den Klassen 3 seit dem Schuljahr 2008/2009 eingesetzt werden.
Lernstand 5 ist ein landesspezifisches förderdiagnostisches Verfahren, das
seit dem Schuljahr 2015/2016 in den Klassen 5 eingesetzt wird.
VERA 8 in den Klassen 8 wird seit dem Schuljahr 2015/2016 verpflichtend
eingesetzt.
Weitere Verfahren
"2P | Potenzial & Perspektive"
Das Projekt "2P Potenzial & Perspektive“ bietet neu zugewanderten Jugendlichen im Alter von 10-20 Jahren und deren Lehrkräften ein Instrumentarium zur Ermittlung kognitiver, fachlicher und methodischer Kompetenzen. Darüber hinaus werden berufliche Interessen erfasst. So können die Potenziale der Jugendlichen nutzbar gemacht und entsprechende Perspektiven aufgezeigt werden.
Weiterführende Informationen zum Kompetenzanalyseverfahren für neu Zugewanderte "2P | Potenzial & Perspektive":
Link zu Seiten des Instituts für Bildungsanalysen Baden-Württemberg (IBBW)
Aus der Kompetenzanalyse Profil AC wird BOaktiv
Mit der Kompetenzanalyse Profil AC an Schulen wurden die überfachlichen Kompetenzen der Schülerinnen und Schüler erfasst und deren Stärken identifiziert sowie Ansatzpunkte zur Erstellung individueller Förderangebote erkannt. Die Einbindung von Eltern in den Lernprozess erfolgten zudem. Im Rahmen der Kompetenzanalyse wurden alle Kompetenzbereiche berücksichtigt, die für die berufliche Handlungskompetenz und für die damit verbundene berufliche Integration relevant sind.
Die Kompetenzanalyse Profil AC wurde in den vergangenen Jahren zum schulartübergreifenden Gesamtverfahren BOaktiv weiterentwickelt, das ab dem Schuljahr 2024/2025 zur Verfügung steht.
Weitere Informationen zu BOaktiv finden Sie unter:
Link zu den BOaktiv-Seiten des Zentrums für Schulqualität und Lehrerbildung (ZSL)
Die Kernaufgabe des Referats 22 am IBBW ist die Erstellung, Distribution und Evaluation zentraler Prüfungen im allgemein bildenden Bereich. Darüber hinaus werden zentrale Arbeiten für die Grundschulen entwickelt, distribuiert und evaluiert.
Hier finden Sie weitere Informationen zu den zentralen Prüfungen an allgemein bildenden Schulen in Baden-Württemberg:
Informationen der Regierungspräsidien:
- Informationen zum Abitur (Regierungspräsidium Freiburg)
- Informationen zum Abitur (Regierungspräsidium Karlsruhe)
- Informationen zum Abitur (Regierungspräsidium Stuttgart)
- Informationen zum Abitur (Regierungspräsidium Tübingen)
Informationen des Kultusministeriums Baden-Württemberg:
Referat 23 erstellt, organisiert und evaluiert sämtliche zentralen schriftlichen Prüfungen an den beruflichen Schulen in Zusammenarbeit mit den beruflichen Schulen, dem Kultusministerium, den Regierungspräsidien, den zuständigen Stellen und zukünftig auch dem ZSL sowie den anderen Referaten am IBBW.
Weitere Informationen zu den zentralen Prüfungen an beruflichen Schulen:
- Berufliche Schularten: Informationen auf Seiten des Landesbildungsservers (LBS)
- Zentrale Prüfungen / Klassenarbeiten - Berufliche Schulen: Informationen auf Seiten des Kultusministeriums
Das IBBW hat eine Auswahl an externen Diagnose- und Förderinstrumenten für die Grundschule und die Sekundarstufe zusammengestellt, die in der aktuellen Situation nützlich sein kann. Es handelt sich um Instrumente, die überwiegend kostenfrei und online zur Verfügung stehen.
In den Blick genommen wurden dabei Angebote für die Grundschule und die Sekundarstufe in den Fächern Deutsch, Mathematik, Englisch, Französisch und den Naturwissenschaften. Ebenso wurden onlinebasierte Tools zur Erstellung eigener Tests in die Liste aufgenommen.
Die Liste, die sicherlich nicht abschließend ist, beinhaltet Verfahren, die sich nicht zur Leistungsbeurteilung und zur
Notenfindung eignen.
https://www.schule-bw.de/themen-und-impulse/online-unterricht/angebote-externer-anbieter-1
Die Landesregierung hat im Mai 2024 ein Bildungspaket vorgestellt, welches unter anderem den Übergang von der Grundschule auf die weiterführende Schulart betrifft. Neu ist die Kompetenzmessung Kompass 4, die seit dem Schuljahr 2024/2025 verpflichtend an allen öffentlichen Grundschulen und Sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentren mit Bildungsgang Grundschule durchgeführt wird. Mit Kompass 4 werden der Leistungsstand in Deutsch und Mathematik in der Klassenstufe 4 sowie überfachliche Kompetenzen erfasst. Ziel ist es, die Beratung beim Übergang zu stärken und Lehrkräfte bei ihrer Empfehlung sowie Eltern/Erziehungsberechtigte bei ihrer Entscheidung für die weiterführende Schulart zu unterstützen.
Für die Entwicklung und Distribution ist das Institut für Bildungsanalysen Baden-Württemberg (IBBW) im Auftrag des Kultusministeriums zuständig.
Grundlage für den Übergang bilden künftig
- die pädagogische Gesamtwürdigung der Klassenkonferenz,
- das Ergebnis der Kompetenzmessung Kompass 4 und
- der Elternwille.
Eine Anmeldung am Gymnasium wird künftig dann möglich sein, wenn neben dem Elternwillen entweder die pädagogische Gesamtwürdigung der Klassenkonferenz dies empfiehlt oder die entsprechenden Leistungen in der Kompetenzmessung Kompass 4 erreicht werden. Falls beides keine Prognose für den Schulerfolg am Gymnasium zulässt, kann als zusätzliche Möglichkeit ein Potenzialtest den Zugang zum Gymnasium ermöglichen. Durch diese Maßnahmen soll vermieden werden, dass Kinder, die den Leistungserwartungen am Gymnasium nicht gerecht werden können, dauerhaft frustriert werden und im schlimmsten Fall die Freude am Lernen verlieren.
Informationen zur Bildungsreform und zum neuen Aufnahmeverfahren in Klasse 4 ("NAVi 4 BW") erhalten Sie auf der Homepage des Kultusministeriums unter:
1.) Fragen und Antworten: https://km.baden-wuerttemberg.de/de/schule/schulartuebergreifend/faq-bildungsreform?highlight=FAQ
2.) Schulartenpräsentation: https://km.baden-wuerttemberg.de/de/schule/grundschule/schulartenpraesentation
(Auswahl)
Lernstand 5
Schult, J., Mahler, N., Fauth, B., & Lindner, M. A. (2022). Long-term consequences of repeated school closures during the COVID-19
pandemic for reading and mathematics competencies. Frontiers in Education, 13, Article 867316. Link zur Veröffentlichung
Schult, J., Mahler, N., Fauth, B., & Lindner, M. A. (2022). Did students learn less during the COVID-19 pandemic? Reading and
mathematics competencies before and after the first pandemic wave. School Effectiveness and School Improvement, 33(4), 544-563. Link zur Veröffentlichung
Schult, J. & Lindner, M. A. (2019). Zur Messgüte von geschlossenen und offenen Antwortformaten in Lernstandserhebungen. Psychologie in Erziehung und Unterricht, 66(4), 260-272. Link zur Veröffentlichung
Fischer, U., Merz, G. & Wagner, S. (2017). Kompetenzorientierung im Leseverstehensunterricht: Verknüpfung von Diagnose und Förderung in Lernstand 5. leseforum.ch (3), 1-22. Link zur Veröffentlichung
VERA
Schult, J. (accepted). VERA fair-bessern: Ein Vergleich von Strategien zur Berücksichtigung von Kontextbedingungen bei schulischen
Vergleichsarbeiten. Journal for Educational Research Online. Link zur kommenden Veröffentlichung
Schult, J. & Wagner, S. (2019). VERA 3 in Baden-Württemberg 2019: Beiträge zur Bildungsberichterstattung. Stuttgart: Institut für Bildungsanalysen Baden-Württemberg. Link zur Veröffentlichung
Schult, J. & Lindner, M. A. (2018). Diagnosegenauigkeit von Deutschlehrkräften in der Grundschule: Eine Frage des Antwortformats? Zeitschrift für Pädagogische Psychologie, 32(1-2), 75-87. Link zur Veröffentlichung
Jetter, A. & Wagner, S. (2017). VERA - ein Instrument zur Schul- und Unterrichtsentwicklung. Lehren & Lernen, 43(10), 35-38.
Kompetenzmessung (andere Schwerpunkte)
Sachse, K. A., Weirich, S., Mahler, N., & Rjosk, C. (2023). Explaining performance decline over the course of taking comprehensive proficiency tests: the roles of effort and omission propensity. International Journal of Testing, 1-22. Link zur Veröffentlichung
Lindner, M. A., Schult, J., & Mayer, R. E. (2022). A multimedia effect for multiple-choice and constructed-response test items. Journal of Educational Psychology, 114(1), 72-88. Link zur Veröffentlichung
Schipolowski, S., Edele, A., Mahler, N. & Stanat, P. (2021). Mathematics and science proficiency of young refugees in secondary
schools in Germany. Journal for Educational Research Online, 13(1), 78-104. Link zur
Veröffentlichung
Lindner, M. A., Schult, J. & Mayer, R. E. (2020). A multimedia effect for multiple-choice and constructed-response test items. Journal of Educational Psychology, online first. Link zur Veröffentlichung
Schult, J., Hofmann, A., & Stegt, S. J. (2019). Leisten fachspezifische Studierfähigkeitstests im deutschsprachigen Raum eine valide Studienerfolgsprognose? Ein metaanalytisches Update. Zeitschrift für Entwicklungspsychologie und Pädagogische Psychologie, 51(1), 16-30. Link zur Veröffentlichung / Link zur Post-Print-Fassung
Kuntze, S., Schäferling, H. & Friesen, M. (2018) Einschätzungen von Mathematiklehrkräften zu Aufgaben mit Modellierungsgehalt als Zugang zu spezifischer modellierungsbezogener Analysekompetenz. In: R. Borromeo Ferri & W. Blum (Hrsg.), Lehrerkompetenzen zum Unterrichten mathematischer Modellierung: Realitätsbezüge im Mathematikunterricht (S. 125-151). Wiesbaden: Springer Spektrum. Link zur Veröffentlichung
Schult, J. & Sparfeldt, J. R. (2018). Reliability and validity of PIRLS and TIMSS: Does the response format matter? European
Journal of Psychological Assessment, 34(4), 258-269. Link zur
Veröffentlichung / Link zur Post-Print-Fassung
Kontakt
Abteilung 2
Abteilungsleitung
Michael Siefert
Sekretariat
Christina Papp
E-Mail
Referat 21
Diagnoseverfahren
Sonja Wagner
Referat 22
Zentrale Prüfungen und Aufgabenentwicklung
Allgemein bildende Schulen
Dr. Benjamin Thiede
Referat 23
Zentrale Prüfungen
Berufliche Schulen
Wolfgang Griesinger (stellv. AL)
E-Mail