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Evaluation des Schulversuchs „Lernförderliche Leistungsrückmeldung in der Grundschule“ (LLr)
Im Rahmen des Schulversuchs „Lernförderliche Leistungsrückmeldung in der Grundschule“ (LLr) soll durch den Verzicht auf Ziffernnoten bei gleichzeitig verstärkt genutzten lernförderlichen Leistungsrückmeldungen die schulische Entwicklung der Schülerinnen und Schüler gefördert werden.
Der Schulversuch LLr wird in den Schuljahren 2022/2023 bis 2025/2026 an 38 Grundschulen in Baden-Württemberg umgesetzt. Weitere
Informationen zur inhaltlichen Ausgestaltung des Schulversuchs finden Sie auf den Seiten des Kultusministeriums
Baden-Württemberg.
Der Schulversuch LLr wird im Rahmen einer unabhängigen Evaluationsstudie durch das Institut für Bildungsanalysen Baden-Württemberg (IBBW) wissenschaftlich begleitet.
Zielsetzung und Fragestellungen
Ziel der Evaluation ist die empirische Überprüfung der Wirksamkeit des Schulversuchs hinsichtlich kognitiver (Leistung in den
Fächern Deutsch und Mathematik) und nicht-kognitiver Variablen (Motivation, Selbstkonzept, Wohlbefinden) aufseiten der
Schülerinnen und Schüler. Des Weiteren soll untersucht werden, welche Faktoren eine erfolgreiche Umsetzung des Schulversuchs
unterstützen.
Da der Schulversuch LLr verschiedene Akteurinnen und Akteure des Bildungssystems betrifft, werden im Rahmen der begleitenden
Evaluationsstudie die Wahrnehmungen und Perspektiven aller am Schulversuch beteiligten Personengruppen erfasst. Hierzu gehören neben
den Schülerinnen und Schülern auch deren Lehrkräfte, Eltern bzw. Erziehungsberechtigte und Schulleitungen.
In der Evaluationsstudie gehen wir folgenden Hauptfragestellungen nach:
- Wie entwickeln sich Leistung und Motivation von Schülerinnen und Schülern an den Modellschulen im Vergleich zu Schülerinnen und Schülern an Schulen, die (noch) nicht am Schulversuch teilnehmen?
- Was sind Erfolgsfaktoren und Herausforderungen bei der Implementation des Schulversuchs?
Methodisches Vorgehen
Die Laufzeit des Schulversuchs beträgt vier Jahre mit Beginn im Schuljahr 2022/2023 und Ende im Schuljahr 2025/2026. Die wissenschaftliche Begleitung der Schulen ist dabei auf drei Jahre angelegt, das vierte Jahr dient der Auswertung und der Berichtlegung.
Die wissenschaftliche Begleitung nimmt die Schülerinnen und Schüler in den Blick, die im Schuljahr 2022/2023 die 2. Klasse besuchten. Diese werden zusammen mit ihren Eltern, Lehrkräften und der Schulleitung insgesamt drei Jahre wissenschaftlich begleitet und wiederholt befragt.
Studiendesign
Um die oben formulierten Forschungsfragen zu bearbeiten, werden verschiedene Gruppen von Schulen miteinander verglichen. Dabei wird
unterschieden zwischen Schulen, die zum Schuljahr 2022/2023 in den Schulversuch gestartet sind und Schulen, die den Schulversuch ab dem
Schuljahr 2023/2024 umsetzen. Zusätzlich wird eine Gruppe von Schulen miteinbezogen, die nicht am Schulversuch teilnehmen. Letztere
bilden die für eine Evaluation erforderlichen sogenannten Vergleichsgruppen. Es ergeben sich daher die folgenden Gruppen von
Schulen:
- Die Schulversuchsgruppe umfasst alle Schulen, die im Schuljahr 2022/2023 mit den Klassen 1 und 2 in den Schulversuch gestartet sind (Anzahl: 35 Schulen).
- Die Vergleichsgruppe 1 umfasst die Schulen, die den Schulversuch ab dem Schuljahr 2023/2024 umsetzen (Anzahl: 8 Schulen); sog. Vergleichsgruppe 1a) sowie Schulen, die ursprünglich ein Interesse an der Durchführung des Schulversuchs hatten, dieses jedoch zurückgezogen haben (Anzahl: 6 Schulen, sog. Vergleichsgruppe 1b).
- Die Vergleichsgruppe 2 umfasst zufällig ausgewählte Schulen, die nicht am Schulversuch
teilnehmen (Anzahl: 26 Schulen).
Projektbeteiligte
Der Schulversuch LLr wird durch eine Arbeitsgruppe am IBBW unabhängig evaluiert. Sie wird dabei durch Kooperationspartner der Universität Tübingen (JProf. Dr. Nicolas Hübner) sowie der Pädagogischen Hochschule Freiburg (Prof. Dr. Torsten Eckermann) bei der Planung, Durchführung und Datenauswertung unterstützt.
Des Weiteren wurde ein externer wissenschaftlicher Beirat zur Evaluationsstudie des Schulversuchs LLr gegründet. In diesem sind Expertinnen und Experten auf dem Gebiet der (Grund-)Schulpädagogik und der Gestaltung von lernförderlichen Leistungsrückmeldungen tätig. Auch die Perspektive der Praxis wird durch vier Schulleitungen in diesem Gremium repräsentiert.
Mitglieder des Beirates sind:
- Prof. Dr. Oliver Dickhäuser (Universität Mannheim)
- Prof. Dr. Eva-Kristina Franz (Universität Trier)
- Prof. Dr. Silke Hertel (Universität Heidelberg)
- Prof. Dr. Eckhard Klieme (DIPF Frankfurt)
- Prof. Dr. Albrecht Wacker (Pädagogische Hochschule Ludwigsburg)
- Petra Himmelspach (Schulleitung Karoline-Kaspar-Schule Freiburg)
- Matthias Wagner-Uhl (Schulleitung GMS Neuenstein)
- Annette Krafft (Schulleitung GS Winkelwiese/Waldhäuser-Ost)
- Claudia Kronschnabel (Schulleitung GS Schwarzach)
E-Mail an das LLr Team für Ihr Anliegen:
llr-evaluation(at)ibbw.kv.bwl.de
Dr. Juliane Rutsch
Ann-Kathrin Schnelle
Dr. Evelin-Ruth-Herbein
Prof. Dr. Benjamin Fauth