Sprachförderung

SprachFit - Evaluation Säule 1 und 2

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Mit dem vom Kultusministerium initiierten Förderkonzept „SprachFit“ erhält die Förderung der sprachlichen Kompetenzen von Kindern eine zentrale und verbindliche Rolle in Kita und Grundschule.

Säule 1 des Programms setzt ein Jahr vor der Einschulung mit einer ergänzenden Sprachförderung ein, an der Kinder mit entsprechendem Förderbedarf teilnehmen. Der flächendeckende Endausbau wird mit 4.200 Gruppen im Schuljahr 2027/28 erreicht. Eine Teilnahme an den Sprachförderangeboten wird dann verpflichtend sein.

Säule 2 führt die Sprachförderung an der Grundschule fort. Bei weiterhin bestehendem hohem Förderbedarf werden Kinder in einer Junior-Klasse über ein zusätzliches Jahr auf die Aufnahme in die erste Grundschulklasse vorbereitet. Kinder, für die der Besuch einer Juniorklasse nicht erforderlich ist, jedoch weiterhin Förderbedarf besteht, erhalten in Klasse 1 und 2 zusätzliche Sprachförderstunden.


Evaluation des Programms

Das IBBW wurde beauftragt zu überprüfen, ob die ergriffenen Maßnahmen zielführend sind und wirksam dazu beitragen, Kinder mit intensivem Sprachförderbedarf zur Schul- und Lernfähigkeit zu führen. Ebenfalls wird überprüft, ob es durch das Programm gelingt, mittelfristig die sprachlichen Kompetenzen der Kinder bei Schuleintritt zu verbessern und sie in einer Weise zu fördern, dass sie erfolgreich am Bildungsgang Grundschule teilnehmen können. Ziel des Programms ist die Verringerung des Anteils der Schülerinnen und Schüler, die nur den Mindeststandard erreichen oder darunterliegen.

Aufgrund der Komplexität und Interdisziplinarität des Vorhabens wurde der Evaluationsauftrag in einem europaweiten Vergabeverfahren ausgeschrieben, um Kooperationspartner aus der Sprachentwicklungsforschung zu gewinnen. Der Zuschlag für die Umsetzung der Evaluation wurde an einen Verbund unter Leitung der PH Heidelberg sowie Beteiligung der Universität Bamberg und der PH Weingarten vergeben.

Die Koordination des Gesamtprojekts liegt beim IBBW.


Forschungsansatz

Die Evaluation der beiden Säulen besteht aus einem formativen und einem summativen Teil, wobei der formative Teil vorgeschaltet ist. Über die Erfassung längsschnittlicher Daten werden potentielle Zusammenhänge zwischen den Maßnahmen der beiden Säulen ermittelt.

Zielgruppen der Evaluation sind Kinder, Sprachförderkräfte, Lehrkräfte, KiTa-Leitungen, Schulleitungen und Erziehungsberechtigte.

Primäres Ziel der formativen Evaluation ist es, valide Erkenntnisse zur Implementierung der Säulen 1 und 2 zu gewinnen. In den Blick genommen werden hierbei v. a. die konkrete Umsetzung der Maßnahmen in den beteiligten Einrichtungen, die Wahrnehmung des Programms und dessen Umsetzung durch die beteiligten Akteure, potentielle Gelingensbedingungen der Implementation sowie die Qualifizierungsmaßnahmen der Sprachförderkräfte. 

Primäres Ziel der summativen Evaluation ist die Untersuchung der Wirksamkeit ausgewählter Sprachfördermaßnahmen der Säulen 1 und 2. Im Längsschnitt werden die Effekte bestimmter Maßnahmen auf die Entwicklung der sprachlichen Kompetenzen der Kinder untersucht.

Die Gesamtdauer der Evaluation ist auf 5 Jahre von 2025 bis 2029 angelegt und folgt der Aufbauplanung für die flächendeckende Implementation der Maßnahmen der Säulen 1 und 2 des Programms SprachFit.


Projektbeteiligte

Pädagogische Hochschule Heidelberg:
Prof. Dr. Steffi Sachse
Prof. Dr. Jan-Henning Ehm)

Universität Bamberg:
Prof. Dr. Yvonne Anders

Pädagogische Hochschule Weingarten:
Prof. Dr. Simone Lehrl


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