27.07.2021
Bildungsregionen im Zeitalter der digitalen Transformation
Beim digitalen Themenvormittag am 22.07.2021 tauschten sich Bildungsregionen, weitere Kommunen und interessierte Partnerinnen und Partner über die Bildung in einer zunehmend digitalisierten Welt aus.
Der Zugang zu digitalen Angeboten und die Kompetenz, aktiv und selbstbestimmt damit umzugehen, sind wichtig für die soziale Teilhabe und für die Ermöglichung von Bildungsgerechtigkeit. Dafür braucht es passende Konzepte und Formate, die vorschulische, schulische und außerschulische Bildung ebenso berücksichtigen wie die berufliche Bildung und die Erwachsenenbildung/Weiterbildung. Die Bildungsregionen stellen mit ihrer Netzwerkkompetenz und ihrer strategisch-planerischen breiten Perspektive entlang der Bildungsbiografie eine geeignete Struktur dar, um Bedarfe zu identifizieren, regional passende Konzepte zu entwickeln und Menschen zusammenzubringen. Dabei nehmen sie unterschiedliche Dimensionen in den Blick:
- Welche technische Ausstattung brauchen Schulen und andere Bildungseinrichtungen und wie können wir sie dabei unterstützen?
- Wie können wir Informationen über Bildungsmöglichkeiten vor Ort digital bereitstellen?
- Was sind geeignete Formate und Tools für digitale Veranstaltungen und digitale Netzwerkarbeit? Wie „übersetzen“ wir analoge Formate in den digitalen Raum?
- Inwieweit kann Digitalisierung dabei helfen, Bildungsdisparitäten und Benachteiligungen abzubauen? Inwieweit werden neue Disparitäten dadurch erzeugt?
- Was müssen Kinder, Jugendliche, Eltern, pädagogische Fachkräfte und Lehrkräfte wissen und können, um sich selbstbestimmt im digitalen Raum zu bewegen? Und wie können wir sie dabei unterstützen?
- Wie verhalten sich Digitalisierung und Nachhaltigkeit zueinander?
Der digitale Themenvormittag am 22.07.2021 bot den Teilnehmenden die Möglichkeit zum überregionalen Austausch über aktuelle Vorhaben, Angebote und Herausforderungen vor Ort.
In seinem Impulsvortrag beleuchtete Prof. Dr. Josef Schrader, wissenschaftlicher Direktor des Deutschen Instituts für Erwachsenenbildung, die zunehmende Digitalisierung im Bildungs- und Weiterbildungsbereich. Demnach macht die digitale Transformation Veränderungsprozesse für Bildung und Lernen notwendig. Dabei können die im „Hagener Manifest“ benannten 12 Empfehlungen richtungsweisend für die Entwicklung eines neuen Bildungsverständnisses sein. In seinem Vortrag hob Prof. Dr. Schrader die verlässlichen und stabilen regionalen Netzwerkstrukturen der Bildungsregionen in Baden-Württemberg in diesem Zusammenhang besonders hervor.
Die Eindrücke aus dem digitalen Barcamp der Bildungsregionen, das eine Woche zuvor stattfand, rundeten die digitale Veranstaltung durch vielfältigen Anknüpfungspunkte ab. Im Fokus standen dabei u. a. Medienpädagogik und Mediennutzung, digitale außerschulische Jugendbildung und -beteiligung, Digitalisierung in der Schule, Digitalisierung im Fort- und Weiterbildungsbereich, Datenschutz im Kontext von Videokonferenztools etc. Dabei scheinen gezielte Vernetzung und themenbezogene Kooperationen wesentliche Erfolgsfaktoren für die Umsetzung neuer Konzepte in regionalem Kontext zu sein.
Unterschiedliche Perspektiven auf das Thema „Digitalität“ wurden sichtbar und der landesweite Austausch darüber angeregt.
Weitere Informationen zum Landesprogramm Bildungsregionen finden Sie unter www.bildungsregionen-bw.de.