Auftaktveranstaltung am 24.05.2022 mit Frau StS Boser
Gemeinsam mit dem Kultusministerium und dem Landesmedienzentrum fand am 24. Mai 2022 eine digitale Auftaktveranstaltung unter Einführung von Frau Staatssekretärin Boser mit über 100 interessierten Schulen statt. Es wurde das „Tool digitale Schule“ sowie die geplante Erprobung mit einer vorgesehenen Begleitevaluation vorgestellt.
Bevor das Fragebogenpaket zur „internen Standortbestimmung“ für alle Schulen im Land offiziell eingeführt wurde, wurden sowohl die Inhalte der Fragebögen (Themenbereiche, Items) als auch die Befragungsorganisation und das Format der Ergebnisrückmeldung mit einer kleinen Gruppe von freiwilligen Schulen in der Praxis erprobt und begleitend evaluiert.
Pressemitteilung vom 22.06.2023
Mit dem "Tool digitale Schule" steht nun allen Schulen in Baden-Württemberg ein Instrument zur Verfügung, um ihren digitalen Entwicklungsstand zu erfassen und passende Maßnahmen daraus abzuleiten. Die Schulen können beispielsweise überprüfen, wo sie im Bereich digitale Infrastruktur oder beim Einsatz digitaler Medien im Unterricht stehen. Staatssekretärin Sandra Boser MdL sagt: "Wir wollen digitale Schulentwicklung weiter vorantreiben. Dafür haben wir ein praktisches Instrument entwickelt, mit dem man einfach und unkompliziert den Status Quo messen kann. So kann jede Schule ihre Bedarfe abgleichen und darauf aufbauend die weiteren Schritte priorisieren“.
„Auf dem Weg zur digitalen Schule – Wo stehen wir? Wo soll es hingehen?“
Schul- und Unterrichtsentwicklung im Bereich der Digitalisierung ist herausfordernd. Entwicklungsprozesse müssen die jeweiligen schulischen Gegebenheiten angemessen berücksichtigen. Mit dem „Tool digitale Schule“ (TDS) erhalten Schulen in Baden-Württemberg die Möglichkeit, verlässliche Daten über ihren Entwicklungsstand im Bereich der Digitalisierung zu erheben. Mit diesem Tool wird den Schulen in Baden-Württemberg ein neues Fragebogenpaket für Lehrkräfte, Lernende und Erziehungsberechtigte zur Verfügung gestellt. Die Ergebnisse der Befragungen sollen helfen, schulspezifische Entwicklungsbedarfe zu identifizieren, um für die eigene Schule passgenaue und zielführende Maßnahmen zur weiteren, pädagogisch ausgerichteten Digitalisierung ableiten zu können.
Bei der Arbeit mit dem Tool digitale Schule können folgende Arbeitsschritte identifiziert werden:

Im Folgenden werden die einzelnen Schritte der Arbeit mit dem Tool digitale Schule näher erläutert.
Um Entwicklungsprozesse im Bereich der Digitalisierung zielgerichtet steuern zu können, stellt sich für Schulen zunächst die Frage „Wo stehen wir im Bereich der Digitalisierung?“. Das Tool digitale Schule hilft, diese Frage zu beantworten und den aktuellen Stand der Digitalisierung zu ermitteln. Mit Hilfe der bereitgestellten Fragebögen kann erfasst werden, wie z.B. die digitale Infrastruktur und die Ausstattung oder der Einsatz digitaler Medien zum Lernen an der Schule wahrgenommen bzw. bewertet wird.
Die Fragebögen basieren auf aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen zur digitalen Schule und einem Schulentwicklungsmodell, das die Digitalisierung der Schule aus pädagogischer Sicht in den Mittelpunkt stellt. Den Schulen stehen folgende Online-Fragebögen zur Verfügung:
- Fragebogen für Lehrkräfte (für alle Schulen)
- Fragebogen für Schülerinnen und Schüler (für alle Schulen)
- Fragebogen für Eltern (für allgemeinbildende Schulen)
Die Schulen entscheiden selbst, ob sie alle drei Gruppen (Lehrkräfte, Schülerinnen und Schüler sowie Eltern) oder nur ausgewählte Gruppen befragen wollen.
Für Schülerinnen und Schüler der Sekundarstufe an allgemeinbildenden und beruflichen Schulen sind die Fragebögen auch in einfacher Sprache vorhanden.
Die zu erfassenden Themenbereiche sind so konstruiert, dass sie die jeweiligen Inhalte aus Sicht der verschiedenen Akteure (Lehrkräfte, Schülerinnen und Schüler, Eltern) möglichst ähnlich erfassen. Durch die Befragung mehrerer Personengruppen ist es somit möglich, die Angaben von Lehrkräften, Schülerinnen und Schülern sowie Eltern z. B. hinsichtlich der Nutzung digitaler Medien für das Lernen zu vergleichen. Dies ist jedoch nicht bei allen Themen sinnvoll und möglich, da nicht jede Personengruppe Einblick in alle schulischen Vorgänge hat. Daher sind einige Bausteine nicht für alle Perspektiven verfügbar.
Die folgende Tabelle gibt einen Überblick über die Themenbereiche der Fragebögen und ihre Zuordnung zu den einzelnen Befragtengruppen:
Tabelle 1: Themenbereiche der Fragebögen
Themenbereiche |
Lehrkräfte |
Schüler/innen |
Eltern |
Rahmenbedingungen |
|||
Digitale Infrastruktur/Ausstattung |
x |
x |
x |
Datengestützte Qualitätsentwicklung |
|||
Ziele und Entwicklungsmaßnahmen |
x |
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Führung und Management |
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Interne Steuerung |
x |
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Professionalität und Zusammenarbeit |
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Selbsteinschätzung zur Medienkompetenz |
x |
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Informiertheit der Eltern durch die Schule |
x |
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Lehren und Lernen |
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Sicherer Umgang mit digitalen Medien |
x |
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Anwendung von digitalen Medien |
x |
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Einsatz digitaler Medien zum Lernen |
x |
x |
x |
Unter dem folgenden Link können die Fragebogenmodule für das "Tool digitale Schule" eingesehen werden:
https://schul.befragung-bw.de/de_DE/start/fragebogen/ds.html
- Die Schulen können entweder ein komplettes Fragebogenpaket mit allen angebotenen Inhalten nutzen oder bedarfsorientiert einzelne Module auswählen.
- Die Schulen haben auch die Möglichkeit, ihre Befragung mit selbstformulierten Fragen zu erweitern, um weitere schulspezifische Aspekte zu erfassen. Eigene Fragen erscheinen im Fragebogen immer am Ende der Befragung.
- Es können geschlossene oder offene Fragen hinzugefügt werden. Offene Fragen eignen sich besonders, um gezielt Anregungen zu einzelnen Bereichen zu erhalten.
Bei der Planung der Befragung ist es wichtig, die folgenden Fragen im Vorfeld zu klären:
- Welche konkreten Inhalte sollen mit der Befragung erfasst werden?
Soll zum Beispiel erfasst werden, wie Lehrkräfte den Einsatz digitaler Medien zum Lernen bewerten oder ist es ergänzend wichtig zu wissen, wie die Lehrkräfte ihre eigene Medienkompetenz einschätzen?
- Welche Personengruppen sollen an der Befragung teilnehmen?
Soll der Einsatz digitaler Medien zum Lernen nur von den Lehrkräften oder auch von den Schülerinnen und Schülern sowie den Eltern bewertet werden?
- Wie soll die Befragung bei ausgewählten Personengruppen durchgeführt werden?
Die Befragung bei Schülerinnen und Schülern kann zum Beispiel im Unterricht oder zu Hause durchgeführt werden. Eine Befragung in der Schule erscheint zwar organisatorisch aufwändiger, erbringt aber erfahrungsgemäß höhere Beteiligungsquoten und damit verlässlichere Ergebnisse.
- Zu welchem Zeitpunkt soll die Befragung stattfinden?
Hier sollte der beste Zeitpunkt für die Durchführung der Befragung gewählt werden. Andere schulische Prozesse, die an der Schule parallel laufen wie z. B. die Durchführung von Abschlussprüfungen, Notenkonferenzen, Zeugniserstellung oder Projektwochen, können die Durchführung der Befragung beeinflussen.
Darüber hinaus wird empfohlen, bei der Vorbereitung auf die Befragung folgende Aspekte zu berücksichtigen:
- Zeitplanung
Eine sorgfältige Zeitplanung ist von großer Bedeutung. Für die Arbeit mit dem Tool digitale Schule sollte genügend Zeit eingeplant werden, wobei der gesamte Zeitraum von der Planung der Erhebung bis zur Umsetzung der Maßnahmen berücksichtigt werden sollte.
- Ressourcenplanung
Es ist wichtig, Ressourcen wie personelle Kompetenzen oder Fördermittel für Maßnahmen frühzeitig zu identifizieren. Eine Lehrkraft mit statistischen Kenntnissen könnte z. B. die Umfrage als Expertin bzw. Experte begleiten. Sie könnte helfen, die Umfrageergebnisse zu analysieren, zu interpretieren und Zusammenhänge zwischen den Ergebnissen herzustellen.
- Kommunikation
Eine gute Kommunikation über das Tool digitale Schule ist sowohl innerhalb der Schule als auch mit den Eltern wichtig. Die Relevanz des Tools sollte betont werden, um eine hohe Akzeptanz der Befragung zu fördern. Es ist wichtig, die Kommunikation klar und transparent zu gestalten, insbesondere für die Eltern. Mögliche Sprachbarrieren sollten dabei berücksichtigt werden.
Es wird empfohlen, im Vorfeld eine Steuerungsgruppe zu bilden, die die Durchführung der Befragung plant und koordiniert, die Kommunikation gestaltet und die Zeit- und Ressourcenplanung im Blick behält.
Für die Durchführung der Befragung mit dem Tool digitale Schule steht den Schulen das einfach zu bedienende Befragungsportal BEF-BW Portal für die interne Evaluation zur Verfügung (https://www.befragung-bw.de). Im „Schul-Tool“ wurde ein eigener Themenbereich „Tool digitale Schule“ eingerichtet. Das Konzept des Portals basiert darauf, dass jede Schule über einen eigenen, passwortgeschützten Bereich verfügt, in dem die Befragung angelegt und organisiert sowie die Ergebnisse der Befragungen hinterlegt werden.
Einen schnellen Überblick über das Befragungsportal BEF-BW Portal erhalten Sie in folgendem Video.
Schulleitungen oder für schulweite Befragungen zuständigen Personen an der Schule können sich mit einer beliebigen
E-Mail-Adresse im Schul-Tool registrieren und ein eigenes Passwort festlegen. Detaillierte Informationen zur Registrierung und Nutzung des
Portals sowie zur Erstellung der Befragung finden Sie auf folgender Seite: https://schul.befragung-bw.de/de_DE/start/hilfe.html
Bei Problemen mit der Registrierung oder anderen Fragen zum technischen Umgang mit dem Schul-Tool melden Sie sich gerne bei uns unter: bef@ibbw.kv.bwl.de
Nachdem die Befragung angelegt wurde, kann sofort die Durchführung beginnen. Unter dem Menüpunkt "Laufende Befragungen" ist
ersichtlich, wie viele Personen aktuell an der Befragung teilgenommen haben. Bei Bedarf können Erinnerungen verschickt und/oder auch
weitere TANs (TAN = TransAktionsNummer) generiert und versendet werden.
Sobald die Befragung abgeschlossen wurde, wird der Ergebnisbericht für die Schule automatisch erstellt. Unter „Ergebnisse“ kann der Bericht (als PDF- und EXCEL-Datei) abgerufen werden.
Im Ergebnisbericht werden die Einschätzungen der befragten Gruppen wie folgt dargestellt:
- Ergebnisse im Überblick
Zunächst werden die Einschätzungen der befragten Gruppen vergleichend dargestellt (Mittelwerte für die jeweiligen Themenbereiche). Jede befragte Gruppe wird durch ein eigenes Symbol repräsentiert. Somit ist ersichtlich, ob die Einschätzungen der befragten Gruppen voneinander abweichen oder nicht.
Zusätzlich werden die Ergebnisse der Schülerinnen und Schüler nach Untergruppen (z. B. Klassenstufen) abgebildet. So kann festgestellt werden, ob und wie sich die Einschätzungen der Schülerinnen und Schüler in den einzelnen Klassenstufen unterscheiden.
- Einzelergebnisse
Anschließend erfolgt die differenzierte Darstellung der Ergebnisse getrennt für die einzelnen Befragungsgruppen: Lehrkräfte, Schülerinnen und Schüler (unterteilt z. B. nach Klassenstufen) und Eltern. Dabei werden die Ergebnisse zu den einzelnen Items (Aussagen) im Detail dargestellt. Dadurch ist es möglich, die Einschätzungen der Befragten zu den Items zu sehen und differenzierte Analysen durchzuführen.
Weitere Erläuterungen zum Ergebnisbericht sind im erstellten Bericht sichtbar.
Die Servicestelle Tool Digitale Schule (TDS) am IBBW unterstützt und berät Schulen bei der Interpretation der Daten aus dem Tool digitale Schule. Bei Fragen zum Ergebnisbericht und zur Interpretation der Daten können Sie sich gerne an die Servicestelle Tool Digitale Schule (TDS) wenden: Servicestelle-tds@ibbw.kv.bwl.de
Um die Ergebnisse anschließend für den Schulentwicklungsprozess nutzen zu können, ist ein Auswertungsgespräch mit den befragten Personengruppen ein wesentlicher Bestandteil des Evaluationsprozesses. Es bleibt jeder Schule überlassen, ihre Ergebnisse innerhalb der Schulgemeinschaft oder mit Kooperationspartnern, z.B. im Rahmen von Beratungsprozessen, offenzulegen und zu diskutieren.
Einen Vorschlag für den Ablauf eines Auswertungsgesprächs finden Sie hier unter dem Punkt „Ergebnisbericht zur Befragung“:
Nach Durchführung der Befragung sowie Sichtung und Analyse des Ergebnisberichts leiten die Schulen passgenaue Entwicklungsmaßnahmen ab. Die Ergebnisse können auch als Grundlage für die gezielte Auswahl von Beratungsangeboten des Medienzentrenverbunds oder des ZSL genutzt werden.
Medienzentren LMZ und SMZ/KMZ sowie ZSL bieten verschiedene Unterstützungsangebote an, wie z.B.:
- Fortbildungen (z.B. Ausbildung zur Multimediaberaterin/zum Multimediaberater am ZSL)
- Selbstlernkurse des Medienzentrenverbunds
- Verschiedene Unterstützungsprogramme (z.B. das Programm SMEP)
- Unterrichtsmedien und Lernmaterialien (z.B. SESAM-Mediathek des LMZ)
- allgemeine Beratungen (z.B. Digitale Sprechstunden zum MEP durch das LMZ)
- Unterrichtsmaterialien (z.B. Moodle-MOOVE: Moodle-Kurse für den Unterricht)
- Support und Beratung zur technischen Infrastruktur z.B. Support-Angebote für die paed.ML (pädagogische Musterlösung für schulische Computernetze)
Für weitere Recherchen hier die Links zu den jeweiligen Anbietern:
- Landesmedienzentrum Baden-Württemberg: https://www.lmz-bw.de
- Medienzentren - Landesmedienzentrum Baden-Württemberg: https://www.lmz-bw.de/medienzentren
- Zentrum für Schulqualität und Lehrerbildung Baden-Württemberg: https://zsl-bw.de/,Lde/startseite
Die Fragebögen sind so konzipiert, dass sie von Schulen mehrfach zur Ermittlung des Ist-Standes eingesetzt werden können. So können Schulen die Befragungen zu einem späteren Zeitpunkt erneut durchführen und somit wiederum den aktuellen Stand ermitteln. Durch die wiederholte Durchführung ist es auch möglich, die Entwicklung im Bereich der Digitalisierung über einen längeren Zeitraum zu messen und zu dokumentieren sowie damit zu überprüfen, inwieweit umgesetzte Maßnahmen erfolgreich waren. Das Tool digitale Schule ermöglicht dadurch eine kontinuierliche datengestützte Qualitätsentwicklung an Schulen.
Wenn Sie die Informationen zum Tool digitale Schule kompakt ausdrucken möchten, können Sie folgendes PDF-Dokument verwenden.