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13.07.2021

Was haben Schülerinnen und Schüler unter Pandemiebedingungen gelernt? Baden-württembergische Befunde und Zukunftsperspektiven

Vortrag von Dr. J. Schult, Prof. Dr. B. Fauth (IBBW) & Dr. M. Lindner (Leibniz-Institut für die Pädagogik der Naturwissenschaften und Mathematik) und drei anschließende Workshops von Prof. Dr. T. Leuders, Prof. Dr. Lars Holzäpfel (PH Freiburg) & J. Poloczek (ZSL), Dr. M. Salaschek (Universität Münster), Prof. Dr. R. Göllner & A-K. Jaekel M.A (Universität Tübingen)

Vortrag: Was haben Schülerinnen und Schüler unter Pandemiebedingungen gelernt? Baden-württembergische Befunde und Zukunftsperspektiven (pdf 2 MB)
(Dr. Johannes Schult, IBBW - Prof. Dr. Benjamin Fauth, IBBW - Dr. Marlit Lindner, Leibniz-Institut für die Pädagogik der Naturwissenschaften und Mathematik)

Zum Nachlesen:
Preprint der Studie: Schult, J., Mahler, N., Fauth, B., & Lindner, M. A. (2021, March 11). Did Students Learn Less During the COVID-19 Pandemic? Reading and Mathematics Competencies Before and After the First Pandemic Wave.

Workshop I
Chancen und Herausforderungen bei der Nutzung von "Starke Basis!“ in der Praxis
(Prof. Dr. Timo Leuders und Prof. Dr. Lars Holzäpfel, PH Freiburg, Joachim Poloczek, ZSL)

Die Präsentation wird in Kürze eingestellt.

Workshop II
Computergestützte Lernverlaufsdiagnostik – Chancen und Einsatzmöglichkeiten am Beispiel von quop (pdf 3,2 MB)
(Dr. Martin Salaschek, Universität Münster)

Workshop III
Digitaler Unterricht: Überlebt das digitale Lehren und Lernen die Pandemiezeit? (pdf)
(Prof. Dr. Richard Göllner und Ann-Kathrin Jaekel M.A., Universität Tübingen)

Zu den Ergebnissen der Gruppenarbeit:
a)    Sammlung positiver Aspekte des Distanzunterrichts (pdf)
b)    Ergebnissicherung der Diskussion über ausgewählte Aspekte (pdf)

Kurzbericht

Prof. Dr. Benjamin Fauth, Dr. Johannes Schult und Dr. Marlit Lindner berichteten in ihrem Vortrag am 13. Juli 2021 über aktuelle Erkenntnisse zum Lernen unter Pandemiebedingungen und kamen mit den Teilnehmenden darüber ins Gespräch.
Sie gaben Einblicke in ihre Studie, die die Vollerhebung aller 5. Klassen im Rahmen von „Lernstand 5“ in Baden-Württemberg aus dem Jahr 2020 im Vergleich mit den Vorcoronajahren betrachtet und setzten sie in den Kontext weiterer Studien zum Thema. Sie kommen zu der Einschätzung, dass die festgestellten Lernrückstände in ihrer Gesamtheit nicht auf die „Bildungskatastrophe“ weisen, die schon im letzten Jahr vielfach in der Presse heraufbeschworen wurde (im Schnitt ca. 5 Wochen Lernrückstand bei ca. 10 Wochen Schulschließung). Um Schlussfolgerungen für Lösungsmöglichkeiten in der Förderung zu ziehen bedürfen die Ergebnisse aber einer differenzierten Betrachtung und Interpretation. Sie fallen für einzelne Gruppen von Lernenden durchaus unterschiedlich aus und deuten auf spezifische Förderbedarfe hin. Bei Lernenden mit geringem sozio-kulturellem Kapital fallen die Lernrückstände besonders hoch aus. 

In der Diskussion im Anschluss an den Vortrag tauschten sich die ca. 130 Teilnehmenden aus Bildungspraxis, -administration und -forschung miteinander aus. Es wurden Fragen aufgeworfen und Hinweise gegeben z.B. über den Zusammenhang zwischen den Schulschließungen bzw. den psychosozialen Folgen und der Intelligenzentwicklung. Es wurde auch angeregt, sich Gedanken über zielgerichtete Förderung zu machen sowie danach zu fragen, wie die Lernleistungen der Vorcoronajahre als Vergleichswerte einzuschätzen seien, um mit Blick auf die KMK-Mindeststandards Lernrückstände zu erheben und zu bewerten.

In den Workshops wurden zukunftsorientierte Angebote, die im Kontext der Förderung von Lernenden nach der Pandemie stehen können, vorgestellt und diskutiert: Wie können Lernrückstände - nicht nur bezogen auf die 5. Klassen, sondern allgemein - erfasst und adressiert werden und welche positiven Aspekte, z.B. des digitalen Unterrichtens können aus der Pandemiezeit mitgenommen werden?

Im Workshop I „Chancen und Herausforderungen bei der Nutzung von "Starke Basis!“ in der Praxis“ (Prof. Dr. Timo Leuders & Prof. Dr. Lars Holzäpfel, PH Freiburg, Joachim Poloczek, ZSL) wurde das Lehrerfortbildungskonzept „Starke-Basis!“ für den Bereich Mathematik der Grundschule vorgestellt und Einblicke in den Ablauf und die Unterstützungsmaterialien eines Konzeptbausteins zum Thema Operationsverständnis gegeben. Mit den Teilnehmenden wurde diskutiert, wie sich das Fortbildungsangebot für Lehrkräfte so gestalten lässt, dass es sich mit dem Schulalltag und den in den Schulen vorherrschenden Rahmenbedingungen gut vereinbaren lässt und nicht „im Regal verschwindet“.

Im Workshop II „Computergestützte Lernverlaufsdiagnostik – Chancen und Einsatzmöglichkeiten am Beispiel von quop“ (Dr. Martin Salaschek, Universität Münster) wurde die Lernverlaufsdiagnostik quop vorgestellt. Unter anderem wurde dabei auf die zugrundeliegenden Konzepte, die Tests und die Handhabung für Lehrkräfte eingegangen. Im Anschluss wurde diskutiert, wie die Lernverlaufsdiagnostik – ggf. in Zusammenhang mit einer differenzierten Förderung – in der Praxis umgesetzt werden kann und mit welchen Herausforderungen zu rechnen ist.

Im Workshop III „Digitaler Unterricht: Überlebt das digitale Lehren und Lernen die Pandemiezeit?“ (Ann-Kathrin Jaekel & Prof. Dr. Richard Göllner, Hector-Institut für Empirische Bildungsforschung) wurden Ergebnisse der CUNITAS Studie vorgestellt und in Kleingruppen über die Potenziale der digitalen Lehre diskutiert. Dabei wurde im intensiven Austausch vor allem die Frage verfolgt, welche Erkenntnisse aus der Zeit des Online-Unterrichts genutzt werden können und was als Ergänzung für den Präsenzunterricht beibehalten werden kann. Dabei wurden besonders oft Formen des individuellen Feedbacks und Potenziale für die Schulentwicklung genannt.

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