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28.09.2022

Zurück in die Zukunft: Deeper Learning - Pädagogik des digitalen Zeitalters

Prof.‘in Dr. Anne Sliwka (Universität Heidelberg) & Jun.-Prof.’in Dr. Britta Klopsch (Karlsruher Institut für Technologie (KIT))

Kurzbericht 

An der Veranstaltung nahmen rund 130 Personen teil und tauschten sich im Anschluss an den Vortrag von Frau Prof. Dr. Sliwka intensiv über Deeper Learning und Umsetzungsmöglichkeiten in der Praxis aus.

Als Ausgangspunkt wählte die Referentin augenfällige Daten zur sich stetig verändernden Arbeitswelt, in der sich die tägliche Arbeit weg von Routinearbeiten und hin zu dem - häufig auch kooperativen - Umgang mit neuen Informationen entwickele. Daraus leitete sie die Notwendigkeit für neue schulische Aufgaben und die 21st Century Skills ab: Kommunikation, Kollaboration, Kritisches Denken und Kreativität, deren Erwerb durch Deeper Learning unterstützt werden könne. Sie stellte dabei auch die Verbindung zu den Basiskompetenzen Literacy und Numeracy her.

Es sei wichtig, eine passende Pädagogik für die neue Generation der Digital Natives zu entwickeln und auch für die Generation, in der die Digital Natives im Lehrer*innenberuf ankommen. Deeper Learning strebe an, Schülerinnen und Schüler im Kontext der Digitalisierung zu befähigen, von passiven Wissensempfängern zu aktiven Gestaltern ihres Lernens zu werden. Dies stelle auch neue Anforderungen an Lehrkräfte. 

Um Deeper Learning umzusetzen, kann auf das Phasenmodell des Deeper Learning zurückgegriffen werden. Es beinhaltet vier Phasen: Zunächst eine Phase des Co-Designs, in der Lehrkräfte (meist im Team) eine Deeper Learning Einheit vorbereiten, und anschließend - im Unterricht - eine Instruktions-/Aneignungsphase, eine Ko-Konstruktions-/Ko-Kreationsphase und eine Phase der authentischen Leistung.

Um zu veranschaulichen, wie Deeper Learning in der Praxis aussehen kann, berichtet die Referentin lebendig und anschaulich von einer Schule im australischen Adelaide, aber auch von zwei Schulen in Baden-Württemberg mit ihren Deeper Learning-Projekten zum Klimawandel. Das Phasenmodell des Deeper Learning wurde den Teilnehmenden durch die ausgewählten Einblicke nähergebracht.

In der Diskussion wurden viele Parallelen zu anderen Ansätzen gezogen, an denen das Konzept des Deeper Learning anknüpft bzw. die beim Deeper Learning auch zum Einsatz kommen können, wie z. B. Scaffolding. Ein weiteres großes Thema waren die Rahmenbedingungen im internationalen Vergleich und deren Implikationen für die Umsetzung des Deeper Learning Ansatzes in Deutschland. Dabei wurde auch die Zukunft von Prüfungsformen sowie Arbeitszeiten und -bedingungen von Lehrkräften diskutiert. Frau Sliwka betonte die Wichtigkeit der kollaborativen Lehrerarbeitszeit, die unter anderem für das Entwickeln von Deeper Learning-Sequenzen notwendig sei und verwies dabei auf einen Beitrag im Deutschen Schulportal zu dem Thema. 

Weitere Informationen zum Thema Deeper Learning finden sich auf der Website der Universität Heidelberg und auf dem dazugehörigen Youtube Kanal. (s.u.)

Zum Weiterlesen:

Sliwka, A. & Klopsch, B. (2022): Deeper Learning in der Schule. Pädagogik des digitalen Zeitalters. Weinheim: Beltz

Ergänzend zur Veranstaltung IBBW-Wissenschaft im Dialog „Deeper Learning“:

Deeper Learning – Lernmaterialien und Video mit Prof. Dr. Anne Sliwka von J&K - Jöran und Konsorten (02.02.2023) 

So kann Schule besser werden  SWR - Science Talk, Sendung vom 08.01.2023 mit TT-Prof. Dr. Britta Klopsch 

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