Verbraucherbildung über den Unterricht hinaus – Nicht nur in der Weihnachtszeit

Prof. Dr. Silke Bartsch, Dr. Heike Müller, Ute Nonnenmacher, Dorothee Hermann-Helmer und Dr. Florence Rothe

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Vortrag Verbraucherbildung über den Unterricht hinaus – Nicht nur in der Weihnachtszeit (pdf 3,4 MB)

Vortrag Verbraucherbildung als Leitperspektive (pdf 2,1 MB)

Kurzbericht

Wie wichtig die Verbraucherbildung an ist und in welchem Kontext sie mit anderen Leitperspektiven steht, zeigten Dr. Heike Müller und Prof. Dr. Silke Bartsch in ihrem Impuls auf. Nach einem Alltagsbeispiel zu Mogelpackungen und Fake-Shops im Internet, führte Prof. Dr. Bartsch in die Theorie der Verbraucherbildung ein: Lernende sollen dazu befähigt werden, den Alltag zu bewältigen und an der Gesellschaft teilzuhaben. Dabei gehe es über abfragbares Wissen hinaus um einen nachhaltigen Erwerb von Alltagskompetenzen. 
Dr. Müller zeigte an aktuellen Studienergebnissen aus dem cLEVER-Projekt zur Situation der schulischen Verbraucherbildung in Baden-Württemberg aus der Sicht von Lehrpersonen und Schulleitungen, dass die Empfehlungen zur Verbraucherbildung der Kultusministerkonferenz (2013/2025) noch nicht ausreichend unter Lehrkräften angekommen und die Zunahme nicht gleichmäßig auf die Schularten verteilt sei. Während Fortbildungen nur wenig besucht würden, ließen sich Lehrkräfte eher aus dem Alltag inspirieren. 

Mithilfe von Praxisbeispielen zeigte Dr. Müller im Anschluss, wie Verbraucherbildung im Fachunterricht und in der Schulentwicklung handlungsorientiert genutzt werden könne. Praxisbausteine für die Umsetzung von Verbraucherbildung an der eigenen Schule wie z.B. eine Reflexionshilfe in Form einer Quick-Info und weitere Materialien finden sich hier. Grundsätzlich werde auf eine spiralcurriculare Einbindung des Themas durch die Jahrgangsstufen gebaut. Außerdem würden Schulen mit Auszeichnungen wie dem Verbraucherbildungspreis für Schulen in Baden-Württemberg dazu angeregt, Verbraucherbildung stärker in den Schulalltag zu integrieren.

Anschließend stellte Dorothee Hermann-Helmer vom Zentrum für Schulqualität und Lehrerbildung (ZSL) die Verbraucherbildung als Leitperspektive vor und greift bei der Vorstellung des ZSL-Angebots die Aussagen der beiden Wissenschaftlerinnen auf. Durch die Ansiedelung des Themas in vielen Fächern und die spiralcurriculare Verankerung in werde die Vielseitigkeit der Verbraucherbildung deutlich. Schülerinnen und Schüler könnten vielfältig Alltagskompetenzen erwerben und befähigt werden, reflektierte Entscheidungen zu treffen. Genauere Infos über die Fortbildungs- und Beratungsangebote des ZSL sind hier zu finden. Bei den Infos zum Konzept der Zukunftsschulen-Verbraucherbildung finden Sie Good-Practice-Beispiele. 

Ute Nonnenmacher als Fortbildnerin und in ihrer Rolle als Lehrkraft der Helmut-Rau-Schule Mainhardt berichtete ganz konkret von ihrer Good Practice. Die Verbraucherbildung werde in ihrem Schulalltag durch Projektwochen, Ausflüge und Veranstaltungen (z.B. hier zum neuen Abfallkonzept der Schule) fest verankert. Verbraucherbildung werde an dieser Schule von allen gelebt und die Interessen der Schülerinnen und Schüler in die Schulentwicklung zur Verbraucherbildung eingebunden. 

Mit dem Materialkompass der Verbraucherzentrale präsentierte Dr. Florence Rothe abschließend einen umfangreichen und unabhängig bewerteten Korpus an vielfältigen Unterrichtsmaterialien, wo sich Lehrkräfte bedienen können, um Verbraucherbildung im Unterricht zu thematisieren. 

Fragen und Diskussionen während der Veranstaltungen thematisierten

  • die Datenlage des cLEVER-Projekts für Grundschulen. 
  • die Gründe für die geringe Nachfrage nach Fortbildungen im Bereich Verbraucherbildung. 
  • die Einbindung der Interessen von Schülerinnen und Schüler zu Themen der Verbraucherbildung im Unterricht. 
  • die Wichtigkeit für die Arbeit mit den Eltern beim Thema Verbraucherbildung. 

Weitere nützliche Links aus dem Chat:
Verbraucherzentrale BW, Unterrichtsmaterial zu Finanzinfluencern: Finfluencer
Landeszentrale für politische Bildung, Begleitung von Eltern in der Mediennutzung und Verbraucherbildung: scroll
Verbraucherzentrale: fakeshopfinder.de
ZSL-Taskcard: Privates Vermögensmanagement