In Baden-Württemberg ist die Unterrichtsform des kooperativen Lernens an Gemeinschaftsschulen schulrechtlich verankert. Um
kooperatives Lernen im Unterricht zu stärken, können Lehrkräfte der Gemeinschaftsschulen an Fortbildungsmaßnahmen des
Zentrums für Schulqualität und Lehrerbildung (ZSL) im Bereich „Kooperatives Lernen und Tiefenstrukturen des
Unterrichts“ teilnehmen. Der Fortbildungsprozess wird durch das IBBW wissenschaftlich begleitet und evaluiert.
Zielsetzung und Fragestellung
Ziel ist die Gewinnung von Erkenntnissen, wie kooperatives Lernen in der Unterrichtspraxis gelingen kann, wie hilfreich die Fortbildung
dabei ist und welche Zusammenhänge zwischen kooperativem Lernen und den Tiefenstrukturen von Unterricht bestehen. Die gewonnenen
Erkenntnisse fließen in die Konzeption der Fortbildung ein und werden bei deren Weiterentwicklung berücksichtigt.
Methodisches Vorgehen
Die wissenschaftliche Begleitung umfasst den gesamten Fortbildungsprozess. Mit Hilfe einer online-Befragung werden Lehrkräfte zu
mehreren Zeitpunkten innerhalb des Fortbildungsprozesses befragt. Im Fokus stehen dabei Aspekte des kooperativen Lernens und deren
Umsetzung im Unterricht. Darüber hinaus wird eine Follow-up Befragung nach Abschluss der Fortbildung durchgeführt.
Schülerinnen und Schüler werden ebenfalls in die Befragung einbezogen. Die multiperspektivische Herangehensweise ermöglicht,
praxisnahe Einblicke aus Sicht der Lehrenden und der Lernenden zu kooperativem Lernen zu gewinnen.
Praxisorientierung
Das Projekt soll dazu beitragen, kooperatives Lernen im Unterricht an Gemeinschaftsschulen zu fördern und nachhaltig zu verankern. Im
Sinne einer formativen Evaluation sollen die gewonnenen Erkenntnisse in das Fortbildungsprogramm einfließen und der Weiterentwicklung
der Fortbildungsmaßnahmen zum kooperativen Lernen dienen. Die Perspektive der Praxis wird dabei durchgängig
berücksichtigt.
Kooperationen
Die Umsetzung der Evaluation erfolgt in Abstimmung mit der Konzeptionsgruppe der Fortbildung, welche sich aus Fachberaterinnen und
Fachberatern mit Expertise im Kooperativen Lernen sowie Vertreterinnen und Vertretern der Schulverwaltung, des Zentrums für
Schulqualität und Lehrerbildung (ZSL), des IBBW und des Kultusministeriums zusammensetzt. Zudem sind Prof. Dr.
Katja Adl-Amini (TU Dortmund) und Dr.
Vanessa Völlinger (Justus-Liebig-Universität Gießen) Kooperationspartnerinnen bei der Konzeption und Umsetzung der
Evaluation. Sie sind auch Autorinnen von Band
4 „Kooperatives Lernen im Unterricht“ in der IBBW-Reihe Wirksamer Unterricht.