05.10.2022
Frischer Wind für die Qualitätsentwicklung
Auftakt zur Werkstatt „Von Daten zu Taten - Datengestützte Schul- und Unterrichtsentwicklung“
Der Amtschef im Kultusministerium, Daniel Hager-Mann, ließ es sich nicht nehmen, persönlich den Startschuss zum Kooperationsprojekt des Landes mit der Robert Bosch Stiftung zu geben. „Mit diesem Projekt geben wir der Qualitätsentwicklung an unseren Schulen neuen Schwung“, so der Ministerialdirektor „Die beteiligten Schulen sind eine Art Pioniere für das, was wir Schritt für Schritt ab dem kommenden Jahr an allen unseren Schulen einführen wollen.“ Die Werkstatt knüpfe damit an einen zentralen bildungspolitischen Schwerpunkt an: So sollen Schulen künftig ihre Qualität vor allem datengestützt voranbringen. Dazu schließen sie verbindliche Ziel- und Leistungsvereinbarungen mit der Schulaufsicht ab. Um den erreichten Qualitätsstand regelmäßig überprüfen zu können, werden ihnen zahlreiche Daten, unter anderem ein schulbezogenes Datenblatt mit allen wichtigen Kennzahlen, zur Verfügung stehen.
Die Leiterin des Bereichs Bildung in der Robert Bosch Stiftung, Dr. Dagmar Wolf, hob die Kooperation der Stiftung mit den beiden Instituten des Landes, dem Institut für Bildungs-analysen Baden-Württemberg (IBBW) und dem Zentrum für Schulqualität und Lehrerbildung (ZSL), sowie dem Institut für Bildungsmonitoring und Qualitätsentwicklung (IfBQ) aus Hamburg hervor. Diese Kooperation ermöglicht es, neue und innovative Wege der professionellen Nutzung von intern und extern erhobenen Daten für schulische Entwicklungsprozesse zu entwickeln und zu erproben. Die Stiftung setzt zudem auf den Austausch mit den Schulen, die den Deutschen Schulpreis gewonnen haben. „Von den Preisträgerschulen kann man lernen,“ so Wolf, „man kann deren Konzepte und Ideen aufgreifen und an den eigenen Schulen sinnvoll verankern.“
Ziel der Werkstatt ist es, die ausgewählten zwölf Schulen über einen Zeitraum von knapp zwei Jahren zu begleiten. Die Schulen werden ihre Routinen für eine systematische, daten-basierte Schul- und Unterrichtsentwicklung weiterentwickeln. Dabei erhalten sie gezielte Unterstützung durch das IBBW und das ZSL, um die Daten für schulische Steuerungsentscheidungen gewinnbringend und zum Wohle der Schülerinnen und Schüler zu nutzen.
Sowohl der Direktor des Instituts für Bildungsanalysen, Dr. Günter Klein, als auch der Präsident des Zentrums für Schulqualität und Lehrerbildung, Dr. Thomas Riecke-Baulecke, betonten die Bedeutung einer Konzentration auf verlässliche Daten. Die richtigen Daten seien eine unverzichtbare Grundlage für gezielte Qualitätsentwicklung. Wesentlich, auch darin waren sich Klein und Riecke-Baulecke einig, sei eine zielgerichtete Nutzung der Daten. Im Mittelpunkt steht dabei der Lernerfolg der Schülerinnen und Schüler. Die Erfahrungen und Erkenntnisse aus dem Projekt wollen die Chefs von IBBW und ZSL für die weitere Arbeit in ihren Häusern nutzen.
Dr. Martina Diedrich, die in Hamburg das IfBQ leitet, das Pendant zum baden-württembergischen IBBW, stärkte in ihrer Videobotschaft die Hinwendung im Südwesten zu einer konsequenten Nutzung von Daten. Hamburg gehe diesen Weg schon seit einigen Jahren. „Gern bringen wir unser Wissen in dieses Projekt ein und teilen dieses“, erklärte Diedrich, „aber vor allem möchten wir mit und von den Schulen lernen, wie eine gewinnbringende Datennutzung für Schulentwicklung gelingen kann.“
Alle Projektpartner hoben hervor, dass das Projekt wichtige Impulse für die Schulentwicklung in Baden-Württemberg setzen soll und dass es sich nahtlos in die Gesamtkonzeption zur Verbesserung der Schulqualität im Land einfügt. In zwei Jahren soll Bilanz gezogen werden.