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20.03.2024

Forschungsmonitor Schule: Neue Rezension zum Thema kooperatives Lernen

Lassen sich Mobbing und Viktimisierung durch kooperatives Lernen reduzieren?
Lesen Sie hierzu die neue IBBW-Rezension einer Studie zum Thema kooperatives Lernen.

Mobbing und Viktimisierung („jemanden zum Opfer machen“) sowie kooperatives Lernen sind populäre und viel beforschte Themen in der Schulpädagogik. In der rezensierten Studie schlagen Van Ryzin und Roseth eine Brücke zwischen beiden Themen und untersuchen, ob Mobbing und Viktimisierung durch kooperative Lernformen durchbrochen werden können.

An der Studie nahmen insgesamt 15 weiterführende Schulen im ländlich geprägten Pazifischen Nordwesten der USA teil. Die Stichprobe umfasst N = 1.460 Schülerinnen und Schüler der 7. Klassenstufe. 8 Schulen wurden der Kontrollgruppe (n = 792) und 7 Schulen der Interventionsgruppe (n = 668) zugeordnet. Im Zeitraum von Herbst 2016 bis März 2017 wurde das Personal der Interventionsschulen zum Thema kooperatives Lernen geschult. Die Schülerinnen und Schüler wurden zu Beginn und zum Ende der Intervention befragt. Im Ergebnis geht kooperatives Lernen insbesondere bei marginalisierten Schülerinnen und Schülern mit positiven Veränderungen einher. So reduzieren sich die erlebte Viktimisierung und das Stressempfinden marginalisierter Schülerinnen und Schüler durch kooperatives Lernen signifikant. Darüber hinaus verringert kooperatives Lernen bei allen Schülerinnen und Schülern emotionale Probleme und stärkt die soziale Eingebundenheit in den Klassenverband.

Auf Basis der gewonnenen Ergebnisse schlagen van Ryzin und Roseth vor, kooperatives Lernen als kontinuierlichen Bestandteil des Unterrichts in Schulkultur sowie Lehreraus- und -fortbildung zu integrieren.

Lesetipp:
Falls Sie wissen wollen, wie kooperatives Lernen im Unterricht umgesetzt werden kann, empfehlen wir Ihnen Band 4 der IBBW-Publikationsreihe „Wirksamer Unterricht“: Adl-Amini/Völlinger (2021): Kooperatives Lernen im Unterricht (pdf) und die Informationen aus der Veranstaltung IBBW-Wissenschaft im Dialog (12.10.2022):  „Kooperatives Lernen im Unterricht im Spannungsverhältnis zwischen Theorie und Praxis“.

Informationen zum Forschungsmonitor Schule:
Das Online-Portal Forschungsmonitor Schule veröffentlicht Rezensionen über bildungswissenschaftliche Studien. Eine praxisnahe Aufbereitung, Reflexionsfragen sowie Unterstützungsmaterialien sollen die Nutzung in der Schulpraxis unterstützen. Zu den rezensierten Studien werden außerdem Filme zu preisgekrönten Praxisbeispielen aus dem Deutschen Schulportal verlinkt – und umgekehrt. Ziel ist es, Forschungserkenntnisse und Anwendungspraxis anschaulicher zu verknüpfen. Zielgruppe sind Personen aus der Bildungspraxis (Lehrkräfte und Schulleitungen aller Schularten, Verantwortliche in der Lehrkräftebildung, Fortbildende) und aus der Bildungsadministration. Seit mehr als fünf Jahren kooperieren Institute verschiedener Länder in diesem Projekt. Das thematische Spektrum und die verlinkten Unterstützungsmaterialien sind entsprechend breit (z. B. Inklusion, Unterrichtsqualität, Digitalisierung, Professionalisierung).

Folgende Landesinstitute sind beteiligt:

• Institut für Bildungsanalysen Baden-Württemberg
• Staatsinstitut für Schulqualität und Bildungsforschung (Bayern)
• Institut für Bildungsmonitoring und Qualitätsentwicklung (Hamburg)
• Qualitäts- und UnterstützungsAgentur – Landesinstitut für Schule (NRW)
• Institut für Qualitätsentwicklung Mecklenburg-Vorpommern

Der Forschungsmonitor Schule fördert den Wissenschaftstransfer. Mehr über die IBBW-Angebote im Bereich Wissenschaftstransfer erfahren Sie unter Empirische Bildungsforschung/Wissenschaftstransfer.

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