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20.07.2023

Durchgängige Sprachbildung ist Empowerment - nichts weniger! (mit Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Ingrid Gogolin und vielen weiteren)

Am Donnerstag, 19.10.2023, von 14 bis 17 Uhr laden wir Sie zu einem Wissenschafts-Praxis-Austausch mit Impulsvortrag und weiteren Angeboten zum zukunftsweisenden Konzept der Durchgängigen Sprachbildung ein. Anmeldung

Logo WiD mit Schriftzug "IBBW-Wissenschaft im Dialog"

Bildungserfolg, ein mündiger Teil einer Gesellschaft zu sein, persönliches Streben nach Zufriedenheit braucht die dafür notwendigen sprachlichen Kompetenzen. Kognitive und sprachliche Fähigkeiten sind eng miteinander verflochten: Grundlage für das Verstehen, für das Kommunizieren und Kooperieren, für die Reflexion, für das Weiterlernen sind passende sprachliche Mittel, egal in welcher Sprache. Alle Lernfelder und alle Fächer in Kita und Schule sind nicht nur inhaltliche, sondern immer gleichzeitig sprachliche Lerngelegenheiten. Alle Lernende sind immer auch Lernende der Bildungssprache, egal welchen Bildungshintergrund sie haben.
Kinder und Jugendliche in ihrer sprachlichen und mehrsprachigen Entwicklung vom Elementarbereich bis zum Schulabschluss verlässlich und abgestimmt zu begleiten, ist das Ziel der Durchgängigen Sprachbildung. Sie geht damit weit über kurzfristige „Rettungsmaßnahmen“ nach „katastrophalen Ergebnissen“ aus Bildungsstudien hinaus. Sie soll jedoch auch bereits vorhandene und gelingende Sprachförder- und Sprachbildungsmaßnahmen sinnvoll verknüpfen und weitere dafür notwendige Strukturen und Aktivitäten anlegen. Kindern und Jugendlichen diese durchgängige Begleitung zukommen zu lassen, ist deshalb ein langfristiges Ziel, an dem in Baden-Württemberg gearbeitet wird.

  • Impulsvortrag: Frau Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Ingrid Gogolin mit wissenschaftlichen Grundlagen und Erfahrungen mit Umsetzungsmöglichkeiten.
  • Das Kultusministerium Baden-Württemberg wird vertreten sein, um die Bemühungen des Landes um die sprachliche Bildung einzubringen.
  • Fokusangebote: Bitte melden Sie sich zu einem der vielfältigen parallelen Fokusangebote an. Dort kommen Sie mit Personen in den Austausch, die als Akteure verschiedener Ebenen und Orte von Bildung zeigen, was es an konkreten Aktivitäten und Maßnahmen im Sinne einer Durchgängigen Sprachbildung in Baden-Württemberg und darüber hinaus gibt.
  • Podiumsdiskussion: Expertinnen und Experten werden als kritische Freunde auf die Entwicklungen in Baden-Württemberg blicken.
  • Öffnung der Diskussion für alle Teilnehmende

Impulsvortrag: Durchgängige Sprachbildung: Warum, mit wem und wie? 
Prof. Dr. Dr. Ingrid Gogolin, Universität Hamburg
Das Konzept "Durchgängige Sprachbildung" beruht auf Forschungsergebnissen zur Sprachentwicklung im Allgemeinen und zur Entwicklung im Fall von zwei- oder mehrsprachigem Aufwachsen im Besonderen.
Zu den Ergebnissen dieser Analysen gehört erstens, dass jegliche Förderung sprachlicher Fähigkeiten auf bereits erreichten Fähigkeiten aufbauen sollte. Bei Lernenden, die in zwei oder mehr Sprachen leben, bedeutet dies, dass auch an den Fähigkeiten und Erfahrungen aus anderen als der allgemeinen Schul- und Unterrichtssprache angeknüpft werden müsste.
Ein zweites relevantes Ergebnis der Analysen ist: Die Aneignung insbesondere literaler Fähigkeiten geht deutlich über die Sprachbildung in der Grundschulzeit hinaus, wo diese traditionell verortet wird. Sie beginnt tatsächlich in der frühen Kindheit, und sie endet keineswegs mit dem Übergang in die Sekundarstufe. Unglücklicherweise aber bildet sich dies in den Strukturen unseres Bildungssystems nicht ab.
"Durchgängige Sprachbildung" ist deshalb auf Koordination und Kooperation angewiesen: zwischen Bildungseinrichtungen der Bildungsphasen ebenso wie zwischen den am Sprachbildungsprozess beteiligten Personen und Professionen. Somit bietet "Durchgängige Sprachbildung" einen konkreten Orientierungsrahmen für die Verbesserung von Bildungsqualität - nicht nur im Rahmen von Schul- und Unterrichtsentwicklung, sondern darüber hinaus in einer institutionenübergreifenden Perspektive. Diesen Anspruch und Beispiele für seine erfolgreiche Übersetzung in Praxis wird mein Beitrag (hoffentlich) illustrieren.

Zur Person:
Dr. Dr. Ingrid Gogolin ist Professorin für International und Interkulturell Vergleichende Erziehungswissenschaft an der Universität Hamburg.
Ihre Arbeitsbereiche lassen sich den Forschungsschwerpunkten Mehrsprachigkeit und Bildungsforschung zuordnen. Sie hat den Diskurs über sprachliche Bildung und Mehrsprachigkeit in den letzten Jahrzehnten entscheidend auch in seiner Begrifflichkeit geprägt: „Der monolinguale Habitus der multilingualen Schule“ ist der Titel ihrer Habilitationsschrift und nach wie vor viel zitiert, wenn es um mehr Bildungsgerechtigkeit für mehrsprachige Lernende geht. Der eng mit ihr und dem Modellprogramm FörMig verbundene Begriff der „Durchgängigen Sprachbildung“ begleitet Bestrebungen für eine verlässliche und kontinuierliche sprachliche Bildung für alle Lernenden in vielen Bundesländern und auf allen Ebenen des Bildungssystems.

Parallele Fokusangebote (15 bis 16 Uhr):

1 Schulkonzept Durchgängige Sprachbildung 
Niklas Gramich, Sprachbildungsbeauftragter am Paracelsus-Gymnasium Hohenheim, Stuttgart
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2 Sprachsensible Haltung im Fachunterricht: Verstehen von Sachtexten mit Hilfe von Scaffolding 
Hartmut Quiring, Regionalmoderator Mannheim bei Zukunftsschulen Sprache+ (ZSL)
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3 Sprachliche Bildung in der Kita und der Übergang in die Grundschule (Arbeitstitel)
Elke Andersen, Stv. Abteilungsleitung Kita/Schulkind am Jugendamt Stadt Stuttgart
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4 Durchgängige Sprachbildung in Freiburg: Gelingensfaktor Sprachfachkräfte
Hartmut Allgaier, Leiter der Stabsstelle Bildungsmanagement der Stadt Freiburg, und Manuela Müller, Teamleiterin Sprachfachkräfte
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5 Wertschätzung, Ausschöpfung und Förderung der mehrsprachigen Ressourcen von Schülerinnen und Schülern
Rosella Benati & Abdullah Bakkar sind Referentin und Referent am Zentrum für Mehrsprachigkeit und Integration (ZMI) Bezirksregierung Köln
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6 Schulen auf dem Weg zur Durchgängigen Sprachbildung: Zukunftsschulen Sprache+ 
Isabel Platz, Landeskoordinatorin Zukunftsschulen Sprache+ (ZSL)
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7 Starke BASIS! – Durchgängige Sprachbildung in der Sekundarstufe I 
Elke Schnaithmann, Leiterin des Referats für Aus- und Fortbildung: Sekundarstufe I (ZSL)
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8 Sprachbildung im Referenzrahmen Schulqualität - ein Unterstützungsangebot
Fatima Chahin-Dörflinger, Referentin für Evaluation am Institut für Bildungsanalysen Baden-Württemberg (IBBW)
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Informationen zur Veranstaltung

Die Veranstaltung findet am Donnerstag, 19.10.2023 von 14.00 – 17.00 Uhr online mit Webex statt. Die Teilnahme ist kostenfrei.
Eine Anmeldung bis zum 12.10.2023 ist erforderlich.
Den Teilnahmelink erhalten Sie kurz vor der Veranstaltung per Mail.

Die Veranstaltung ist eine der Aktivitäten des IBBW im Bereich Wissenschaftstransfer und findet im Rahmen der Veranstaltungsreihe „IBBW - Wissenschaft im Dialog“ statt. 

Kontakt
IBBW - Referat 43: Entwicklung von Standards, Wissenschaftstransfer

Nicole Stein
nicole.stein@ibbw.kv.bwl.de

Dr. Alexandra Dehmel
alexandra.dehmel@ibbw.kv.bwl.de

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