Unsere Webseite verwendet nur Cookies, die technisch notwendig sind und keine Informationen an Dritte weitergeben. Für diese Cookies ist keine Einwilligung erforderlich.
Weitere Informationen erhalten Sie in unserer Datenschutzerklärung.
Auf dem Weg zu mehr Adaptivität im Unterricht
Adaptiver Unterricht berücksichtigt die kognitiven und sozial-emotionalen Lernvoraussetzungen der Schülerinnen und Schüler.
Ziel ist es, alle Lernenden fortlaufend darin zu unterstützen, ihr volles Potenzial auszuschöpfen. Um Merkmale adaptiven
Unterrichts wie Individualisierung, lernbegleitende Diagnostik und Flexibilität von Lerngruppen adäquat in Schulen und im
Unterricht umsetzen zu können, brauchen Lehrkräfte und Schulleitungen entsprechende Kompetenzen und Konzepte. Lehrkräfte
bringen dazu mehr oder weniger Erfahrungen und Kompetenzen in unterschiedlichen Bereichen mit und können auf unterschiedliche, an der
jeweiligen Schule vorhandene Ressourcen zurückgreifen, z. B. je nach Schulkultur, bestehenden Kooperationen im Team und mit
außerschulischen Partnern. Wenn Schulen anstreben, mehr Adaptivität umsetzen zu wollen, sind diese Ausgangsbedingungen zu
berücksichtigen, um nicht zusätzliche Aufgaben zu schaffen, sondern um die Umsetzung von mehr Adaptivität als
Entwicklungsprozess zu gestalten.
Ausgangspunkt des Projektes ist daher die aktuelle Schul- und Unterrichtspraxis. Davon ausgehend gestalten Bildungspraxis, -forschung
und -administration einen Forschungs- und Entwicklungsprozess auf dem Weg zu mehr Adaptivität an baden-württembergischen
Schulen.
Zielsetzung des Projekts
In einem multiprofessionellen Team, an dem Schulen, Lehrkräfte und Schulaufsicht sowie Bildungsforschung beteiligt sind, soll
ko-konstruktiv und in einem iterativen Prozess eine Entwicklungslandkarte für adaptive Unterrichtsentwicklung im Kontext von
Schulentwicklungsprozessen entstehen. Diese wird an Schulen erprobt, weiterentwickelt und am Ende inkl. weiterführender Materialien
zur freien Verfügung gestellt. Darüber hinaus werden wissenschaftliche Erkenntnisse zu Fragestellungen rund um die Entwicklung,
Umsetzung und Wirkung adaptiven Unterrichts gewonnen.
Forschungs- und Entwicklungsansatz
Der Entwicklungs- und Umsetzungsprozess der Entwicklungslandkarte wird wissenschaftlich begleitet. Verschiedene Fragestellungen werden
bearbeitet, um (a) den aktuellen Stand der Schulen in Bezug auf Adaptivität zu erfassen, (b) Wegstationen innerhalb der Merkmale
für adaptiven Unterricht definieren und erfassen zu können, (c) Gelingensbedingungen eines ko-konstruktiven Entwicklungsprojektes
zum adaptiven Unterricht abzuleiten und (d) aufzudecken, an welchen praktischen Fragestellungen Forschung zum adaptiven Unterricht und zu
Schul- und Unterrichtsentwicklungsprozesse künftig ansetzen sollte.
Folgende Fragestellungen sind leitend:
- Wie sind basierend auf den Vorerfahrungen der Schulen Merkmale adaptiven Unterrichts an Schulen auszugestalten, um Adaptivität im Schul- und Unterrichtsalltag zu stärken?
- Welche Auswirkungen hat der Entwicklungsprozess zu mehr Adaptivität im Unterricht auf das Well-being von Lehrkräften sowie auf Well-being, Motivation und (wahrgenommene) Leistungsentwicklung bei den Schülerinnen und Schülern?
- Welche Gelingensfaktoren werden bei der Arbeit mit der Entwicklungslandkarte für adaptive Schul- und Unterrichtsentwicklung benannt und welche Herausforderungen bleiben?
- Inwiefern profitieren Schulen bzw. Lehrkräfte für die Entwicklung an ihrer eigenen Schule davon, dass sie als Mentoren und
Mentorinnen andere Schulen und Lehrkräfte bei der Arbeit mit der Entwicklungslandkarte begleiten?
Methodisches Vorgehen
Das Projekt setzt an den aktuellen Praktiken und Ressourcen der Schulen an. Davon ausgehend wird die Entwicklungslandkarte ko-konstruktiv
in einem iterativen Prozess gemeinsam von Bildungspraxis, -forschung und -administration entwickelt. Dieses Vorgehen entspricht dem
Forschungsansatz des Design-Based-Research (The Design-Based Research Collective, 2003): Ausgehend von der Erarbeitung eines gemeinsamen
Verständnisses von adaptivem Unterricht und den Erfahrungen sowie aktuellen Herausforderungen mit Adaptivität an den Schulen
entsteht eine Entwicklungslandkarte, die in mehreren Schritten erprobt und weiterentwickelt sowie schließlich an weiteren Schulen
genutzt wird.
Wissenschaftstransfer
Die Projektergebnisse sind für Bildungspraxis, -administration und -forschung nutzbar. Es wird eine frei verfügbare
Entwicklungslandkarte inklusive weiterführender Materialien für die Schul- und Unterrichtsentwicklung entstehen. Die
Entwicklungslandkarte enthält eine Beschreibung von Wegstationen, die Schulen innerhalb der Merkmale für adaptiven Unterricht
durchlaufen können.
In praxisorientierten Publikationen wird auf Gestaltungsmerkmale und Strategien zum Umgang mit Herausforderungen in der Umsetzung von
adaptivem Unterricht eingegangen. Für den Transfer in die Praxis werden außerdem bestehende Transferstrukturen und -angebote des
IBBW genutzt, wie die Online-Veranstaltungsreihe IBBW-Wissenschaft im Dialog und
die IBBW-Publikationsreihe Wirksamer Unterricht.
Die wissenschaftlichen Erkenntnisse aus dem Projekt werden sowohl innerhalb der Scientific Community als auch für die Praxis
veröffentlicht, z. B. in der IBBW-Publikationsreihe Wirksamer Unterricht.
Projektförderung
Auf dem Weg zu mehr Adaptivität im Unterricht ist ein Projekt des Instituts für Bildungsanalysen Baden-Württemberg (IBBW) in
Zusammenarbeit mit der Akademie für Innovative Bildung und Management gGmbH (aim) und der Robert Bosch Stiftung und wird von diesen
gefördert.
Weitere Projektbeteiligte
- Ministerium für Kultus, Jugend und Sport Baden-Württemberg
- Zentrum für Schulqualität und Lehrerbildung (ZSL)
- Beteiligte Projektschulen
- wissenschaftliche Kooperationspartner
Angebote: Transferunterstützung
Projekte: Transferforschung
Evaluation Lehrkräftefortbildung (LFB Eva)
Biss-Transfer BW: Sprachbildung
Wege_In: Sprache & Integration